Am Ende wurde noch gestritten – aber natürlich nur im Spaß. Weil Niclas Füllkrug in einer Szene den besser postierten Marvin Ducksch übersehen hatte, gab es – mit einem TV-Reporter als Übermittler – den Rüffel für Füllkrug. Was bei dem aber nur ein Lachen auslöste. „Duckschi soll sich mal nicht so anstellen, das nächste Mal lege ich ihm einen auf, dann ist er wieder zufrieden“, grinste der Angesprochene. Und es ist fest davon auszugehen, dass Füllkrug dieses Versprechen auch einlösen wird. Denn das 3:0 über Fortuna Düsseldorf am Samstag hat einmal mehr gezeigt, dass Ducksch und Füllkrug ein Sturmduo bilden, das immer besser miteinander harmoniert.
Zweimal traf Füllkrug gegen die Fortuna, beide Tore hatte Ducksch vorbereitet. Der Assistgeber selbst steuerte zwischenzeitlich das 2:0 bei – ohne das Zutun des Sturmkollegen, der deshalb zwar im Rennen um die interne Torjägerkanone einen Treffer aufholte und auf 7:10 verkürzte, aber in der Scorerwertung weiter zurückfiel. Ducksch kommt nach 19 Spieltagen auf 16 Torbeteiligungen, Füllkrug auf 13. „Er ist einfach der bessere Spieler, mit mehr Übersicht“, meinte der Verfolger – und obwohl er dabei noch im Spaß-Modus war, meinte er es doch ernst: „Ich mag es total, mit Marvin zu spielen. Er ist ein toller Spieler, der auch jede Situation lösen kann. Es macht in dieser Konstellation total Spaß. Wenn wir am Ball sind, schauen wir immer erst, wo der andere ist.“
Den Beweis dafür hatte gegen Düsseldorf jedoch nicht Füllkrug, sondern Ducksch erbracht. Beim 1:0 sei seine Vorlage „einfach mal reingeflankt“ gewesen, meinte der 27-Jährige, „gut, dass Fülle da stand“. Beim 3:0 habe er frei vor dem Tor dann Füllkrug „gerade noch im Augenwinkel gesehen. Normalerweise willst du im Eins-gegen-eins mit dem Keeper selbst das Tor machen, aber aus dem spitzen Winkel wäre es schwer geworden für mich“, schilderte der Vorbereiter seinen zweiten Assist, der dann für Füllkrug eine „leichte Beute“ war. Und es hat sich gezeigt: Der Eigensinn, der Mittelstürmern gerne mal unterstellt wird, gehört nicht zur DNA des Bremer Sturmduos. Ducksch: „Mir ist wichtig, dass wir die Spiele gewinnen. Wer die Tore schießt, ist mir egal.“
Nachdem es zu Saisonbeginn noch gewaltig geknirscht hatte in der Werder-Offensive und Füllkrug sich durch die Ducksch-Verpflichtung aufs Abstellgleis geschoben fühlte, läuft es seit Spieltag zwölf immer besser. Und richtig gut, seit Trainer Ole Werner das Sagen hat. 14 Tore erzielte Werder in den vier Partien unter dessen Regie – drei davon durch Füllkrug, vier durch Ducksch, zusammen also genau die Hälfte. Erklärung Füllkrug: „Es funktioniert nicht nur mit uns beiden, sondern mit allen zusammen. Es wird viel über Marvin und mich geredet, aber es ist die Mannschaft, die den guten Job macht.“
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