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Werder Bremen Krise überwunden – Warten auf die Werner-Verlängerung geht weiter

Der SV Werder Bremen präsentiert sich aktuell stark wie nie. Das ist auch Ole Werner zu verdanken. Ein Moment, um die weitere Zusammenarbeit mit ihm zu besiegeln? Für den Coach gibt es noch offene Punkte.
15.04.2025, 20:38 Uhr
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Krise überwunden – Warten auf die Werner-Verlängerung geht weiter
Von Malte Bürger

In diesen Tagen hat der Erfolg beim SV Werder Bremen mehrere Gesichter. Das von Oliver Burke zum Beispiel, der weiter munter an seiner außergewöhnlichen Heldengeschichte schreibt. Auch die Namen von Marco Friedl oder Romano Schmid fallen schnell, wenn es um den Höhenflug der Norddeutschen geht. Doch keiner steht so sehr für den aktuellen Aufschwung wie Trainer Ole Werner. Der 36-Jährige manövrierte eine schlingernde Mannschaft mit sicherer Hand zurück zu fußballerischer Stärke – nicht zum ersten Mal, seitdem er 2021 an der Weser die Arbeit aufgenommen hat. Werder steht in der Bundesligatabelle so gut da wie seit Jahren nicht zu diesem Zeitpunkt der Saison. Eigentlich kein schlechter Moment also, um die angestrebte Vertragsverlängerung mit dem Chefcoach nun endgültig über die Bühne zu bringen. Doch es regiert weiterhin die Zurückhaltung. Auch weil Werner in aller Ruhe abwartet.

„Es ist nach wie vor der Stand der Dinge, dass wir uns auf das Hier und Jetzt und somit auf die sportliche Situation konzentrieren“, erklärt Clemens Fritz auf Nachfrage unserer Deichstube. Und Werders Geschäftsführer Fußball ergänzt: „Deshalb haben wir uns mit diesem Thema noch nicht wieder gemeinsam beschäftigt.“

Gesprochen wird natürlich trotzdem miteinander. Alle Seiten haben in den vergangenen Wochen oft betont, einen regelmäßigen Austausch zu pflegen. Und da es dort nicht ausschließlich um Werders zwischenzeitliche Winter-Talfahrt gegangen sein dürfte, sondern auch um das, was in den nächsten Monaten alles passieren soll, wäre es überraschend, wenn nicht auch einmal kurz eine noch längere Zusammenarbeit gestreift worden sei.

Wenn wir noch länger zusammenarbeiten wollen, dann gibt es Themen zu lösen, bei denen wir in den letzten Jahren nicht weitergekommen sind und die wir nun angehen müssen.
Ole Werner

Aber eben genau so weit, dass nicht direkt ein offizielles Schriftstück aufgesetzt werden müsste. Ole Werner hatte seine Parameter dafür erst kürzlich öffentlich wie folgt skizziert: „Wenn wir noch länger zusammenarbeiten wollen, dann gibt es Themen zu lösen, bei denen wir in den letzten Jahren nicht weitergekommen sind und die wir nun angehen müssen.“

Werner will genauere Vorstellung vor Zusage

Und genau an dieser Stelle wird es interessant, denn der Bremer Trainer hat ganz genaue Vorstellungen davon, welche Versäumnisse der Vergangenheit behoben werden sollen. „Wir brauchen eine Komponente, die etwas Unbedarftes und Frisches mitbringt, die wir uns von außen holen, damit wir uns weiterentwickeln können“, hatte er erklärt. Nach Informationen unserer Deichstube will Werner, dessen jetziger Vertrag noch bis 2026 läuft, deshalb erst ein verlässliches Gefühl dafür bekommen, wie die angekündigte Überarbeitung des Werder-Kaders genau ausschauen wird, ehe er sich noch weiter an den Klub bindet. Eine etwaige Zusage wird es daher vermutlich frühestens während der Sommerpause geben.

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Wie zu hören ist, wäre man innerhalb des Vereins allerdings gegenüber einer zügigeren Lösung nicht abgeneigt, um auf einer der elementarsten Positionen frühzeitig Planungssicherheit zu haben. Auch weil nie ganz auszuschließen ist, dass nicht vielleicht doch die Konkurrenz mal vorsichtig abklopft, ob Ole Werner sich auch ein Engagement an einem anderen Standort vorstellen kann. Die Qualität, aus nicht ganz so einfachen Bedingungen möglichst viel Profit zu schlagen, spricht sich schließlich schnell herum und bleibt nicht unbeobachtet.

Diese Veränderungen im Kader stehen bevor

Um die Basis für eine gemeinsame grün-weiße Zukunft zu schaffen, wurden erste Prozesse bekanntlich schon angestoßen. An einer Vertragsverlängerung mit Kapitän Marco Friedl wird intensiv gearbeitet, auch Oliver Burke dürfte demnächst mit einer Unterschrift sein Beschäftigungsverhältnis am Osterdeich ausdehnen. Darüber hinaus stehen die Abgänge der beiden Innenverteidiger Milos Veljkovic und Anthony Jung fest.

Und sonst? Gibt es noch weitere Baustellen, die es zu bearbeiten gilt. Die Kaderbreite ist immer wieder Thema, Werners Wirken zeichnet sich seit jeher dadurch aus, dass er einem gewissen Korsett bei der Bewältigung des Ligaalltags am meisten vertraut. Der Erfolg gibt ihm recht, im Negativfall – wie vor einigen Wochen noch – werden aber auch schnell Rufe nach weniger Tunnelblick laut. Am Coach selbst perlen diese Kritiken ab. Wie überhaupt sämtliche Nebengeräusche. Weil er sich, seinen Co-Trainern und eben auch den Stützen der Mannschaft vollends vertraut.

Leistung von Team und Trainern "gar nicht hoch genug einzuschätzen"

Was dabei herauskommen kann, ist momentan auf dem Rasen zu sehen. „Es ist wirklich beeindruckend, was das Trainerteam gemeinsam mit der Mannschaft geleistet hat – vor allem, dass sich das Team jedes Jahr weiterentwickelt hat“, lobt auch Peter Niemeyer als Werders Leiter Profifußball im Gespräch mit unserer Deichstube anerkennend. „Dass wir die 40-Punkte-Marke bereits fünf Spieltage vor Schluss erreicht haben, ist gar nicht hoch genug einzuschätzen.“

Doch Ole Werner hat es geschafft. Schritt für Schritt. Nicht schlecht für einen Mann, der noch immer erst 36 Jahre alt und damit der mit Abstand jüngste Trainer der Bundesliga ist. Zumal auch da also noch Entwicklungspotenzial vorhanden ist. Viele weitere Jahre seines Lebens soll er noch in Bremen verbringen, wovon er selbst nicht abgeneigt ist – wenn, ja wenn die Bedingungen stimmen. Lassen Werders Verantwortliche alsbald die gewünschten Taten folgen, wird Werners Zögern schnell kein Thema mehr sein.

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