Für Felix Agu gab es wenige Tage vor dem wichtigen Heimspiel des SV Werder Bremen gegen den VfL Wolfsburg (Sonnabend, 15.30 Uhr) eine schöne Nachricht – übermittelt von Teamkollege Nick Woltemade. „Er hat mir nach seiner Rückkehr von der U21-Nationalmannschaft direkt gesagt, dass neue Marktwerte rausgekommen sind und dass ich wieder bei 2,5 Millionen Euro liege“, erklärte der 24-Jährige. Das Branchenportal „transfermarkt.de“ hatte Agus Marktwert in einem Zwischenupdate von zuvor 600.000 Euro deutlich nach oben korrigiert, was in der Werder-Kabine für die eine oder andere Frotzelei gesorgt hat. „Es gab schon ein, zwei Stiche von Justin (Njinmah, d. Red.) deswegen“, sagte Werders Außenbahnspieler mit einem Lächeln.
Wirklich überraschend sei die Erhöhung für Agu, der sich nach seinem geglückten Comeback bei Werder Bremen Ende November einen Stammplatz erkämpft hat, aber nicht gekommen – im Gegenteil. „Ich habe schon erwartet, dass eine kleine Anpassung vorgenommen wird. Wie hoch sie dann ausgefallen ist, ist natürlich schön zu sehen, aber es ist jetzt auch nicht das Wichtigste auf der Welt für mich“, betonte der gebürtige Osnabrücker.
Deutlich wichtiger ist da für den Flügelspieler und den seit vier Ligaspielen sieglosen SV Werder Bremen das kommende Heimspiel gegen Wolfsburg – das Duell zweier zuletzt kriselnder Clubs. Auch wegen des Trainerwechsels von Niko Kovac zu Ralph Hasenhüttl dürften die Niedersachsen nach zuletzt elf (!) erfolglosen Anläufen in der Bundesliga topmotiviert ins Weserstadion reisen. „Sie werden versuchen, durch den Wechsel einen neuen Impuls reinzubringen“, glaubt Agu und ergänzte: „Es ist nicht einfach, gegen eine Mannschaft zu spielen, die gerade einen Trainerwechsel hatte, weil man sich schwerer darauf einstellen kann, wie sie spielen wird.“ Nicht nur deshalb findet der Deutsch-Nigerianer: „Wir tun gut daran, auf uns zu gucken und unsere Stärken auf den Platz zu bringen. Denn immer, wenn wir das hinbekommen haben, haben wir auch gute Ergebnisse eingefahren – egal, gegen wen und egal, aus welcher Lage wir gekommen sind.
Gegen die Wölfe dürfte Felix Agu – nachdem er im letzten Spiel bei Union Berlin nach langer Zeit mal wieder auf die Bank rücken musste – dann auch wieder zur Anfangsformation von Trainer Ole Werner zählen. Auch, weil Rechtsverteidiger Mitchell Weiser eine Gelbsperre absitzen muss. Auf den Bundesliga-Restart nach der Länderspielpause freut sich bei den Grün-Weißen aber nicht nur Agu: „Alle sind nach dem Wochenende mit viel Energie wiedergekommen. Wir wollen die letzten Wochen der Saison jetzt gut angehen. Wir wissen, dass schwere Gegner auf uns zukommen, aber wir haben alle auf jeden Fall Bock.“
Lust hätte Felix Agu, der einst zwei Länderspiele für die deutsche U21-Nationalmannschaft bestritt, übrigens auch auf eine Berufung in Nigerias A-Nationalteam. Zuletzt habe es zwar keinen Kontakt zum nigerianischen Verband gegeben, ein Traum wäre eine Nominierung für Agu aber auf jeden Fall. „Ich wäre offen dafür und hätte Lust, für Nigeria zu spielen“, betonte er auf Nachfrage und verriet, dass er auch gerne gemeinsam mit Werder-Kumpel Justin Njinmah (ihre Väter stammen aus demselben Dorf in Nigeria) für die „Super Eagles“ auflaufen würde. „Wir haben schon gesagt, dass es mal ganz geil wäre, zusammen in der Nationalmannschaft zu spielen.“