Gerade einmal acht Minuten waren in Werder Bremens Heimspiel gegen Mainz 05 absolviert, da ging Romano Schmid volles Risiko. Nach einer abgewehrten Ecke jagte der Österreicher den Ball per Dropkick aufs gegnerische Tor und verfehlte sein Ziel nur knapp. Später ließ er dann noch eine weitere gute Chance aus. Heißt: Auf seinen ersten Bundesliga-Treffer muss der 22-Jährige auch nach nunmehr 31 Einsätzen weiterhin warten, was aber nichts an der Tatsache ändert, dass er während der 0:2-Niederlage einer der Bremer Lichtblicke war.
Vor allem in der Anfangsphase war Schmid an nahezu jedem Angriff der Hausherren entscheidend beteiligt, weil er nur so vor Spielfreunde sprühte und immer wieder mutig ins Dribbling ging. In der insgesamt deutlich schwächeren zweiten Hälfte der Bremer Mannschaft war er dann zwar auch nicht mehr allzu präsent. Dennoch blieb unter dem Strich der Eindruck stehen, dass Schmid endgültig angekommen ist in dieser Saison, nachdem der Start für ihn etwas schleppend verlaufen war.
Den ersten Spieltag in Wolfsburg hatte der Techniker wegen einer Corona-Infektion verpasst. Danach saß er zunächst auf der Bank, weil Neuzugang Jens Stage den Vorzug auf der Achterposition an der Seite von Leonardo Bittencourt erhielt. Erst am fünften Spieltag in Bochum stand Schmid erstmals in der Anfangsformation, die er seitdem nicht mehr verlassen hat. Zusätzlichen Aufschwung verlieh ihm im September sein Debüt für die A-Nationalmannschaft Österreichs.
Fritz über Schmid: "Das Selbstvertrauen ist ihm anzumerken"
"Er ist sehr konzentriert und hat definitiv den Schwung aus der Nationalmannschaft mitgenommen", lobt Werders Leiter Profifußball Clemens Fritz - und hält fest: "Das Selbstvertrauen ist ihm anzumerken." In Werders Mittelfeld hat sich Schmid wohl vorerst festgespielt, weil er für Überraschungsmomente steht, die seine Kollegen in der Form eher nicht kreieren. "Auch gegen den Ball ist er für den Gegner sehr unangenehm, weil er keinen Zweikampf scheut", sagt Fritz. Mit Schmids Entwicklung sei Werder auch deshalb "sehr zufrieden". Fehlt eigentlich nur noch, dass der Österreicher sie demnächst mit seinem ersten Bundesligator krönt.