Es war die zentrale Frage vor dem Heimspiel des SV Werder Bremen gegen den Zweitliga-Spitzenreiter FC St. Pauli (Samstag, 13.30 Uhr): Trainer Markus Anfang setzt erstmals von Beginn an auf die Doppelspitze Marvin Ducksch/Niclas Füllkrug. Für die Umstellung auf zwei Stürmer sprechen dennoch einige Gründe.
Zunächst einmal wäre da natürlich Füllkrug selbst. Nach langer Torlos- und Leidenszeit hat der 28-Jährige am vergangenen Sonntag beim 2:2 in Sandhausen endlich seinen ersten Saisontreffer erzielt. Es war ein Moment, von dem Anfang hofft, "dass er den Knoten bei Fülle hat platzen lassen". Um das herausfinden zu können, müsste er den Angreifer aber weiterhin spielen lassen. Füllkrug dürfte reichlich Rückenwind haben. Schwer vorstellbar, dass Anfang diesen Effekt verpuffen lässt. Dass Ducksch unter dem Trainer als gesetzt gilt (also sehr wahrscheinlich nicht für Füllkrug Platz machen muss), spricht ebenfalls für ein Angriffsduo.
"Es könnte Sinn ergeben", sagte Anfang über eine Umstellung, wollte das aber nicht als Fingerzeig verstanden wissen. Schließlich habe es in den vergangenen Spielen mit nur einem zentralen Stürmer "nicht daran gekrankt, dass wir uns keine Torchancen erspielt haben". Vielmehr sei die Effektivität im Abschluss das Problem gewesen.
Christian Groß absolvierte Werder-Abschlusstraining
Klar ist: Feiert bei Werder die Doppelspitze "Füllducksch" Startelf-Premiere, würde das Umbauten im Mittelfeld nach sich ziehen. In einem möglichen 4-4-2-System bieten sich Nicolai Rapp und Ilia Gruev als Doppelsechs gegen offensiv starke Hamburger an. Rapp war im Abschlusstraining am Freitag dabei, dürfte seine Knöchelprobleme also überwunden haben.
Auch Christian Groß absolvierte die komplette Einheit und könnte nach seiner Knie-OP aus dem September erstmals wieder im Kader stehen. Ein Startelf-Einsatz dürfte für ihn aber zu früh kommen. Erste Anwärter auf die beiden Halbpositionen sind derweil Romano Schmid (rechts) und Leonardo Bittencourt (links).
In der Viererkette vor Torhüter Michael Zetterer wird es wohl zu einer Veränderung kommen. Marco Friedl, der unter der Woche leicht angeschlagen war, am Freitag aber wieder mit dem Team trainierte, rückt in die Innenverteidigung, wo er Lars Lukas Mai an der Seite von Milos Veljkovic ersetzt. Anthony Jung verteidigt dafür links. Für den Posten des Rechtsverteidigers ist erneut Felix Agu die erste Alternative. Seine Knieprobleme nach dem Sandhausen-Spiel hat der 22-Jährige auskuriert: Beim Abschlusstraining stand er mit auf dem Platz.