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Wieder keine Punkte Werder verliert auch gegen Wolfsburg und rutscht tiefer in die Krise

Erst die Rote Karte, dann die Niederlage: Werder Bremen verliert zu Hause gegen den VfL Wolfsburg mit 0:2. Der Spielbericht.
30.03.2024, 17:33 Uhr
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Von dco/mbü

Auch nach der Länderspielpause setzt sich die Niederlagen-Serie des SV Werder Bremen in der Bundesliga fort: Im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg musste sich die Mannschaft von Cheftrainer Ole Werner am Samstagnachmittag mit 0:2 (0:1) geschlagen geben. Es war bereits die vierte Pleite in Folge für die Bremer, die nach einem Platzverweis gegen Anthony Jung lange in Unterzahl spielen mussten, ehe auch Wolfsburgs Maxence Lacroix, der Torschütze des 1:0, vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Für die Entscheidung sorgte schließlich Lovro Majer. Während es für Wolfsburg der erste Dreier nach elf sieglosen Partien war, muss Werder mit weiterhin 30 Punkten auf dem Konto allmählich fürchten, doch noch einen unruhigen Saisonendspurt zu erleben.

"Wir haben 35 Minuten ordentlich gespielt und hatten drei gute Möglichkeiten. Die lassen wir zu inkonsequent liegen, was bezeichnend für unser Spiel heute und in den letzten Wochen war. Wir sind einfach in spielentscheidenden Momenten nicht konsequent genug", ärgerte sich Ole Werner. Und betonte: "Wir sind aktuell pro Spiel in einer Handvoll Szenen nicht auf der Höhe, und die fliegen uns gnadenlos um die Ohren. Deshalb stehen wir heute zurecht ohne Punkte da."

Im Vergleich zur 1:2-Niederlage beim 1. FC Union Berlin hatte Werner fünf personelle Änderungen an seiner Anfangsformation vorgenommen, einige davon nicht ganz freiwillig. Während Kapitän Marco Friedl nach auskuriertem Syndesmosebandriss und Romano Schmid nach abgesessener Gelbsperre in die Mannschaft zurückkehrten, vertraten Felix Agu, Leonardo Bittencourt sowie Skelly Alvero bei seiner Startelfpremiere die gelbgesperrten Mitchell Weiser, Jens Stage und Senne Lynen. Verunsicherung war den Hausherren wegen der vielen Umstellungen zunächst aber nicht anzumerken, auch wenn die erste dicke Chance der Partie den Wolfsburgern gehörte.

Nach einem Eckball von Maximilian Arnold war es Innenverteidiger Cedric Zesiger, der per Kopf die Latte traf (11.). Felix Agu hatte sich zuvor nicht gegen den Schweizer behaupten können. In der Folge hatte Werder die größeren Spielanteile, ging im Pressing energisch zu Werke und zeigte offensiv gute Ansätze, die im letzten Drittel jedoch verpufften. Den ersten gefährlichen Bremer Abschluss verbuchte Alvero nach einer knappen halben Stunde, Maxence Lacroix war allerdings noch mit dem Kopf dazwischen (29.).

Bremer Führung wäre verdient gewesen

Es war der Auftakt zu spektakulären Minuten, in denen die Gastgeber zu mehreren gefährlichen Situationen kamen. So hätte Nick Woltemade seine Mannschaft in Führung bringen müssen, scheiterte nach Zuspiel von Marvin Ducksch aber am Wolfsburger Keeper Pavao Pervan (30.). Sekunden zuvor hatte Deman einen Pass im Strafraum nicht unter Kontrolle bringen können, und Sekunden danach blockte Woltemade unglücklich einen Torschuss seines Teamkollegen Bittencourt ab (31.). Spätestens als Ducksch nach einem schönen Spielzug über Woltemade und Schmid das Ziel verfehlt hatte (39.), wäre eine Bremer Führung verdient gewesen. Es kam allerdings anders.

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Ein langer Ball von Arnold genügte kurz vor der Pause, um Werders Hintermannschaft auseinanderzureißen. Am Ende konnte Anthony Jung den gebürtigen Bremer Kevin Behrens nur noch per Foulspiel stoppen – Schiedsrichter Sascha Stegemann entschied nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten auf Notbremse und schickte den 32-Jährigen mit Rot vom Feld. Für Werder war es der erste Platzverweis der laufenden Saison. Und der blieb nicht der einzige Rückschlag, den das Team vor dem Halbzeitpfiff hinnehmen musste. Nach einer Ecke von Ridle Baku landete der Ball über Umwege bei Lacroix, der aus elf Metern durch die Beine von Agu zum 1:0 für Wolfsburg traf (45.+4). "Durch eine dumme Aktion bekommen wir die Rote Karte und dann direkt das Tor. Das darf uns nicht passieren", ärgerte sich Kapitän Friedl.

Wolfsburg dominierte nach der Halbzeit

Auch die ersten Szenen nach Wiederanpfiff gehörten den Gästen: Zunächst schoss Behrens aus zentraler Position über das Tor (48.), dann wurde Yannick Gerhardts Kopfball von Alvero geblockt (54.). Auf der Gegenseite sendete Schmid mal wieder ein Bremer Lebenszeichen per Distanzschuss (66.), so richtig gefährlich wurde es aber direkt danach wieder im Werder-Strafraum. Nach einem bösen Querschläger von Olivier Deman setzten Behrens und Gerhardt den eingewechselten Lovro Majer in Szene, der seinen Meister im stark reagierenden Werder-Keeper Michael Zetterer fand (67.).

Mit einem Mann weniger hatte Werder große Probleme, vor das gegnerische Tor zu kommen, daran änderte auch die Einwechslung von Naby Keita, der in der 68. Minute für Woltemade eingewechselt worden war, nichts. Zu Beginn der Schlussphase herrschte dann aber plötzlich wieder Gleichzahl auf dem Platz, weil Referee Stegemann ein Foulspiel von Lacroix an Schmid ebenfalls als Notbremse wertete (76.). Danach warfen die Bremer noch einmal alles nach vorne. Trainer Werner brachte Debütant Isak Hansen-Aaröen für Alvero (79.), um der Offensive neuen Schwung zu verleihen. Ertrag brachte das jedoch nicht, im Gegenteil: Kurz danach war das Spiel entschieden.

Nachdem Felix Agu zunächst noch einen Schuss von Kevin Paredes von der Linie gekratzt hatte (83.), sorgte Majer mit dem 2:0 für die Entscheidung (84.). Vorausgegangen war dem Treffer ein schlimmer Fehlpass von Keita, in dessen Folge die Bremer Defensive völlig offen war. In den letzten Minuten des Spiels durfte dann U23-Akteur Joel Imasuen noch eine Bundesliga-Premiere feiern, und auch Leon Opitz sammelte nach langer Verletzung bei seinem dritten Saisoneinsatz weitere Praxis. Am Ergebnis änderte das jedoch nichts mehr.

Am kommenden Spieltag geht es für Werder Bremen nun mit dem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt (Freitag, 5. April, 20.30 Uhr) weiter. "Wir müssen ruhig bleiben. Schon als alles gut war, habe ich gesagt, dass wir von Spiel zu Spiel schauen. Und daran ändert sich auch jetzt nichts", sagte Werder-Verteidiger Milos Veljkovic.

SV Werder Bremen: Zetterer – Veljkovic, Friedl, Jung (43. Rote Karte/Notbremse) – Agu (89. Opitz), Alvero (79. Hansen-Aaröen), Deman – Schmid (89. Imasuen), Bittencourt (68. Groß) – Woltemade (68. Keita), Ducksch

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