Ein wenig paradox ist es schon, denn einerseits freuen sie sich beim SV Werder Bremen auf ihr erstes Fußballspiel des Jahres - andererseits hatten sie es sich aber ganz anders vorgestellt. Weil der ursprünglich angedachte Gegner, der FC St. Pauli, den Test im spanischen Murcia kurzfristig abgesagt hat, springt nun der spanische Drittligist Real Murcia als Kontrahent ein und wird die Bremer am Mittwoch ab 12.30 Uhr in der Pinatar Arena fordern.
"Murcia ist ein unbeschriebenes Blatt für uns", sagt Werders Cheftrainer Ole Werner, dessen Analysten etwas Mühe hatten, in der Kürze der Zeit detaillierte Informationen über die Mannschaft aus der Universitätsstadt im Südosten Spaniens zusammenzutragen. Ganz grundsätzlich steht für den Bremer Trainer aber ohnehin der Auftritt seiner eigenen Elf im Fokus.
"Für uns wird es darum gehen, dass wir im eigenen Ballbesitz eine gute Klarheit haben und uns Torchancen herausspielen", kündigt Werner an, der mit seiner Mannschaft genau an diesen Themen während der ersten beiden Tage des Winter-Trainingslagers gearbeitet hat. Geplant ist, "dass so gut wie alle Spieler" 45 Minuten lang zum Einsatz kommen. Ob das auch für Marco Friedl, Milos Veljkovic und Eren Dinkci gilt, ist fraglich. Am Dienstag hatte das Trio wegen eines leichten Infekts ausgesetzt, möglich, dass es auch gegen Murcia weiter geschont wird.
Beide Vereine treffen übrigens zum ersten Mal aufeinander, Querverbindungen zwischen ihnen gab es in der Vergangenheit aber trotzdem bereits. So verpflichtete Werder in Andreas Reinke (2003) und Daniel Jensen (2004) schon zwei Profis vom spanischen Club, der letztmals in der Saison 2007/2008 in der ersten Liga spielte und danach sportlich abstürzte. In der vergangenen Saison stieg Real Murcia immerhin von der vierten wieder in die dritte Liga auf, wo die Mannschaft aktuell den dritten Tabellenplatz belegt.