Überpünktlich erschien Niklas Stark am Dienstagvormittag im Bauch des Weserstadions zu einer kleinen Medienrunde. Mit einem breiten Lächeln begrüßte der Abwehrmann des SV Werder Bremen die anwesenden Journalisten und scherzte: „Alle pünktlich wie die Maurer hier.“ Der Innenverteidiger wirkte nach der kurzen Pause während der Länderspielphase sichtlich erholt und bereit für den Saisonendspurt. Thema war jedoch eher Starks persönliche Zukunft sowie die der gesamten Mannschaft ab dem Sommer – schließlich deutet sich bei den Bremern, insbesondere in der Defensive, ein großer Umbruch an. Der Vertrag des 29-Jährigen läuft noch bis zum 30. Juni 2026, was unweigerlich die Frage für die kommende Transferperiode aufwirft: Verlängern oder Werder noch eine Ablöse einbringen?
„Vorstellen kann ich mir vieles“, antwortete Stark zunächst zurückhaltend – nur um dann doch noch zu betonen: „Ich fühle mich hier sehr wohl. Die letzten Jahre waren sowohl für Werder als auch für mich sehr erfolgreich.“ Gespräche mit dem Verein über seine Zukunft haben bislang jedoch noch nicht stattgefunden, wie er verriet. Aktuell liegt sein Fokus ohnehin noch auf der laufenden Spielzeit: „Nach der Saison werden die Gedanken zur Zukunft schon intensiver werden. Im Moment wollen wir mit dem aktuellen Kader noch ein paar Spiele gewinnen“, stellte der 29-Jährige klar.
Vieles offen – Stark hält sich mit Zusage zurück
Ein Verbleib in Bremen über den Sommer hinaus ist für den früheren deutschen Nationalspieler allerdings durchaus denkbar: „Ich mag die Stadt, ich mag die Fans, ich mag das Stadion, ich mag die Jungs und ich mag das Team um das Team herum“, betonte Stark. Eine definitive Zusage für einen Verbleib sind diese Worte jedoch nicht – dafür ist noch zu vieles ungewiss. Zum Beispiel, wie das Gerüst der Mannschaft in der kommenden Spielzeit überhaupt aussehen wird. Gerade in der Innenverteidigung stehen größere Veränderungen an. Hat man als Spieler in einer solchen Phase die Sorge, dass das Team auseinanderbrechen könnte? „So weit habe ich ehrlich gesagt noch gar nicht gedacht“, sagte Stark zunächst lachend.
Gleichzeitig gab er aber zu, dass Abgänge wie die von Miloš Veljković und Anthony Jung Spuren hinterlassen: „Es verlassen uns Typen, die hier einiges geleistet haben. Es ist immer schwer für eine Mannschaft und auch für die Chemie untereinander, wenn solche Spieler gehen“, erklärte der 29-Jährige. Doch im bevorstehenden Umbruch sieht er auch eine Chance für Werder: „Ein Team lebt davon, neue Charaktere dazuzubekommen, damit sich auch etwas verändert“, meinte er. Ob er selbst noch Teil dieser Mannschaft sein wird, bleibt offen: „Die Gespräche werden zeigen, in welche Richtung es geht.“
Stark: "Tendiere zu Klarheit"
Mit den Verantwortlichen erwartet der Abwehrmann einen „ehrlichen Austausch“. Dass er ohne neues Arbeitspapier in sein letztes Vertragsjahr geht, wäre jedoch nicht sein Wunsch: „Ich tendiere zur Klarheit“, sagte der frühere deutsche Nationalspieler deutlich. Der Sommer dürfte also spannend werden für Niklas Stark, der selbst davon ausgeht, dass „es im Urlaub bestimmt den ein oder anderen Anruf geben wird“. Probleme bei den Gesprächen mit dem Verein erwartet er nicht. „Unser Verhältnis ist zu gut, als dass wir nicht offen darüber sprechen könnten. Noch liegt das in der Zukunft, und wie genau das Ganze aussehen wird, weiß ich auch noch nicht.“
Sollte sich in den Gesprächen herauskristallisieren, dass seine Zeit an der Weser nicht ausgedehnt wird, wäre für Stark auch ein Wechsel im Sommer eine denkbare Option: „Es wäre dann logisch, dass man sich auch mal umsieht, ob es noch eine andere Möglichkeit gibt – aber so weit sind wir noch nicht.“ Schließlich kann man nicht in allen Dingen im Leben überpünktlich sein.