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Bundesliga Neues Verkehrskonzept: Keine Sonderbusse mehr bei Werder-Heimspielen

Bisher konnten Werder-Fans aus den Bremer Stadtteilen mit Sonderbussen zum Weserstadion und zurück fahren. Das ist ab sofort nicht mehr möglich. Wie das neue Verkehrskonzept rund um Werder-Heimspiele aussieht.
16.08.2023, 15:08 Uhr
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Von nag

Wer von Rablinghausen, Vegesack oder Kattenturm aus künftig mit dem Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) zu den Heimspielen des SV Werder Bremen anreisen möchte, muss sich möglicherweise nach alternativen Verbindungen umsehen. Die Sonderbusse, mit denen die Fans bisher aus den einzelnen Stadtteilen bis vor das Wohninvest Weserstadion gefahren wurden, gehören in der neuen Saison nämlich der Vergangenheit an. Das teilten Werder, die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) sowie die Polizei Bremen mit und begründen den Schritt mit mehr Nachhaltigkeit im Verkehrskonzept.

„Durch den Umstieg von Bussen auf die Straßenbahn setzen wir ein weiteres Signal für ein nachhaltiges Stadionerlebnis. Mit Blick auf zukünftige Änderungen wie zum Beispiel die Fahrrad-Premiumroute am Osterdeich ist die Umstrukturierung des Verkehrskonzepts ein Vorgriff auf kommende Anpassungen rund um unsere Heimat“, wird Lars Mühlbradt, Veranstaltungsleiter beim SV Werder, in einer Mitteilung zitiert.

Durch den Wegfall der Stadtteilbusse und die somit freiwerdende Fläche rund um die Rampe West am Weserstadion entzerren wir den Personenfluss rund ums Stadiongelände, was zu einer entspannteren An- und Abreise für alle Fans führen wird.
Svenja Beckendorf, Direktorin der Polizei Bremen

Zukünftig sollen dafür bis zu 19 Straßenbahnen in einem Pendelverkehr zwischen Hauptbahnhof und Weserwehr via Domsheide im Einsatz sein und damit die Lücke schließen, die von den nun ausrangierten Sonderbussen hinterlassen wird. Bislang sah das Verkehrskonzept corca 20 Busse auf mehreren Linien vor, die mit dem Ziel „Weserstadion“ und einem „E“ versehen etwa anderthalb bis zwei Stunden vor Spielbeginn die Zuschauer an ausgewählten Haltestellen in den Stadtteilen einsammelten und vor der Arena absetzten. Nach dem Spiel warteten die Busse schließlich dicht an dicht geparkt am Osterdeich, um die Werder-Fans wieder zurückzubringen. Genau das ist nun einer der Gründe für das neue Verkehrskonzept.

„Durch den Wegfall der Stadtteilbusse und die somit freiwerdende Fläche rund um die Rampe West am Weserstadion entzerren wir den Personenfluss rund ums Stadiongelände, was zu einer entspannteren An- und Abreise für alle Fans führen wird“, sagt Svenja Beckendorf, Direktorin der Polizei Bremen, und fügt an: „Des Weiteren ist positiv zu bewerten, dass eine weitere Entfluchtungsmöglichkeit parallel zum Weserstadion geschaffen wird.“

Weserstadion: Werder-Fans müssen sich bei An- und Abreise umstellen

Für einige Werder-Anhänger wird der Wegfall der Sonderbusse aber auch mit erheblichen Veränderungen einhergehen. Wer beispielsweise in Habenhausen wohnt und früher nach einem Werder-Spiel mit der Buslinie 22E bequem in den Stadtteil gebracht wurde, muss nun entweder mit der Straßenbahn einmal durch die Stadt fahren und schließlich in Huckelriede umsteigen oder vom Weserstadion aus fußläufig die regulären Haltestellen der Buslinie 22 erreichen - die am Freitagabend nach dem Spiel gegen den FC Bayern allerdings nur alle 20 Minuten verkehrt und lediglich Platz für maximal 100 Fahrgäste bietet. „Wir wissen, dass der Wegfall der Stadtteilbusse für einige Fans erstmal eine Umstellung bedeutet. Trotzdem glauben wir, dass wir mit der erhöhten Anzahl an Straßenbahnen sowie mit dem regulären Verkehrsplan weiter eine gute Anbindung an die Stadtteile gewährleisten können“, sagt Andreas Holling, Sprecher der BSAG, und betont: „Die Entscheidung, das Verkehrskonzept zu ändern, war nicht allein unsere, sondern eine gemeinsame. Wir kommen damit vor allem dem Wunsch von Werder und der Polizei Bremen nach.“

„Wir wissen, dass der Wegfall der Stadtteilbusse für einige Fans erstmal eine Umstellung bedeutet. Trotzdem glauben wir, dass wir mit der erhöhten Anzahl an Straßenbahnen sowie mit dem regulären Verkehrsplan weiter eine gute Anbindung an die Stadtteile gewährleisten können“, sagt Andreas Holling, Sprecher der BSAG, und betont: „Die Entscheidung, das Verkehrskonzept zu ändern, war nicht allein unsere, sondern eine gemeinsame. Wir kommen damit vor allem dem Wunsch von Werder und der Polizei Bremen nach.“

Weitere Verkehrsregeln rund ums Weserstadion bleiben bestehen

Mit den Stadtteilbussen seien in der Vergangenheit zudem zwischen 1500 und 2000 Personen nach den Heimspielen des SV Werder befördert worden, was gemessen an der Gesamtkapazität von mehr als 42.000 Zuschauern im Stadion damit ein eher geringer Anteil ist. „Vor dem Bayern-Spiel werden - zusätzlich zum eng getakteten regulären Fahrplan - sechs Straßenbahnen die Fans im Pendelverkehr vom Hauptbahnhof zum Weserstadion bringen, nach dem Spiel werden wir doppelt so viele Straßenbahnen auf der Strecke Hauptbahnhof - Weserwehr - Domsheide - Hauptbahnhof im Einsatz haben“, erklärt Holling, der anmerkt: „Eine Straßenbahn ist in etwa doppelt so groß wie ein Stadtteilbus.“ Die zusätzlichen Straßenbahnen sollen circa anderthalb bis zwei Stunden nach Spielschluss auf der Pendelstrecke verkehren, anschließend gebe es mit diesen Fahrzeugen auch Sonderfahrten in die Stadtteile - etwa nach Huchting, Arsten oder Lilienthal.

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Dass es aufgrund der erhöhten Anzahl von Straßenbahnen sowie der zu erwartenden höheren Anzahl von Personen, die nach den Werder-Heimspielen in die östliche Vorstadt strömen, zu einem Verkehrschaos im Viertel kommt, glaubt Andreas Holling indes nicht: „Gerade bei den ersten Spieltagen werden wir verstärkt Personal im Einsatz haben, um die Abfahrt der Straßenbahnen zu koordinieren. Wir werden aber natürlich abwarten müssen, inwieweit es in der Praxis zu Verzögerungen kommt“, so der BSAG-Sprecher.

Trotz der künftig fehlenden Sonderbusse am Osterdeich wird der Individualverkehr zwischen Sielwall und Stader Straße weiterhin etwa zweieinhalb Stunden vor sowie eine Stunde nach Spielende gesperrt bleiben. Auch das Park&Ride-Konzept bleibt von den Veränderungen unberührt. Das Verkehrskonzept sieht bekanntermaßen vor, mit dem Auto im Hemelinger Hafen zu parken und von dort mit Shuttlebussen weiterzureisen. Auch die Parkplätze am Kuhhirten stehen weiterhin zur Verfügung, um mit der Fähre zum Weserstadion überzusetzen.

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