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Umbau in der Pauliner Marsch Werder saniert Trainingsplätze: Helikopter setzen Flutlichtmasten

Der SV Werder modernisiert sein Trainingsgelände in der Pauliner Marsch. Dabei kommt es am Donnerstag kommender Woche zu einer spektakulären Baumaßnahme per Hubschrauber. Warum eigentlich?
24.07.2025, 09:00 Uhr
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Werder saniert Trainingsplätze: Helikopter setzen Flutlichtmasten
Von Olaf Dorow

Die ganz große Lösung wird es nicht. Es wird aber mehr als nur eine kleine Lösung, was in der Pauliner Marsch entsteht. Der SV Werder hat enormen Nachholbedarf, was sein Nachwuchs-Leistungszentrum, seine Rahmen- und Trainingsbedingungen für die vielen Leistungsmannschaften anbelangt – und investiert rund 40 Millionen Euro in die Infrastruktur. Bauphase I läuft seit ein paar Monaten, 2027 soll alles fertig sein und es in der Pauliner Marsch etwas anders aussehen als bisher. Vor allem moderner: hochwertige Kunstrasenplätze, umgeben von umweltfreundlichen Wegen aus Klimasteinen, ein generalüberholter Platz 11 inklusive Gaststätte, ein nagelneuer Fußball-Campus.

"Es läuft derzeit alles nach Plan", sagt Werder-Geschäftsführer Tarek Brauer, um gleich etwas Außerplanmäßiges anzukündigen. Für knapp neun Millionen Euro sollen ein paar Hundert Meter vom Weserstadion entfernt zwei Plätze entstehen, die in ihrer Ausstattung wenig zu wünschen übrig lassen. Hochwasserkompatibel, robust, klimafreundlich, Wlan-fähig. Neben grün-weißen Amateur-, Nachwuchs- und Leistungsmannschaften sollen nachmittags unter der Woche auch die Fußballer von Union 60 darauf kicken dürfen.

Das erwähnte Ungeplante während der Baumaßnahmen kam durch einen Lieferengpass zustande. Der Firma Omexom, beauftragt mit der Errichtung von Flutlichtmasten, standen diese noch nicht zur Verfügung, als von der Firma Weitzel auf dem ersten der drei Plätze eine sogenannte Elastikschicht auf den Boden aufgetragen werden sollte. Die Schicht gehört, vereinfacht dargestellt, zur Unterkonstruktion für den Kunstrasen-Belag, welcher von "Greenfields" aus den Niederlanden kommt. Problem: Die Elastikschicht darf nicht mit schwerem Gerät befahren werden, wenn sie erst mal liegt. Ein Kran für die Errichtung der Flutlichtmasten darf zwar auf Flächen drauf, die noch keine Elastikschicht haben. Auf die Fläche, die schon die Elastik hat, darf er aber nicht drauf. Viel zu schwer. Lösung: Um keinen Baustopp zu fabrizieren bot Omexom einen recht spektakulär erscheinenden Aufbau aus der Luft an.

Am nächsten Donnerstag, 31. Juli, sollen die Masten nun zur Montage bereitliegen. Sie wiegen jeweils 1,1 Tonnen und sind 20 Meter lang. Sechs von ihnen sollen dann an einen Hubschrauber befestigt werden, der anstelle eines Krans die Pfähle in jeweils acht Meter tiefe Bodenhülsen einsetzen soll. Die unteren zwei Meter der Pfähle verschwinden im Erdreich, die oberen 18 Meter tragen die LED-Beleuchtung. "Uns liegt viel daran, das sehr transparent zu kommunizieren", sagt Brauer. In der Pauliner Marsch gibt es weitreichende Anwohnerrechte. Ein für Stunden dröhnender Helikopter über einem Naherholungsgebiet soll quasi nicht unangekündigt dröhnen.

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Die auf der Hand liegende Frage nach den Mehrkosten, quasi ein Klassiker bei größeren Bauprojekten, beantwortet Geschäftsführer Brauer mit einem Nein. "Nein", sagt er, "uns entstehen dadurch keine zusätzlichen Kosten, das übernimmt das zuständige Gewerk." Der SV Werder, der ursprünglich ein neues, 5000 Zuschauer fassendes Stadion in der Pauliner Marsch bauen wollte, hatte sich durch einen langen Prozess mit Beiratssitzungen, Bürgerforen oder sogenannten Beteiligungsspaziergängen gearbeitet. Es dauerte fast ein halbes Jahrzehnt bis zum Baubeginn. Meldungen über Baustopps oder höhere Baukosten wären im Anschluss nicht das, was der populärste und größte Verein der Stadt jetzt brauchen könnte.

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