Das Schiff läuft gegen neun Uhr aus. Das bekomme ich allerdings nur im Bett mit, weil ich länger geschlafen habe. Späte bemerke ich, dass die „CFS Panjang“ fast einen Meter tiefer als zuvor im Wasser liegt. Das Schiff sei vollgeladen, das zulässige Gesamtgewicht erreicht, erläutert Offizier Jovan. Am Sonntag ist für die Deck- und Maschinencrew eigentlich frei. Bis zum Ablegen mussten jedoch zwei Crewmitglieder an der Gangway Wache stehen.
Offiziell haben alle eine 40-Stunden-Woche. Leisten sie Überstunden, werden diese gutgeschrieben. Das durchschnittliche Gehalt eines Leichtmatrosen liegt bei etwa 1500 Euro brutto im Monat, das eines Schiffsmechanikers bei 1800 Euro und das eines Kochs bei circa 1850 Euro. Ein nautischer oder technischer Offizier verdient am Anfang etwa 2400 Euro. Abhängig ist die Heuer vom Schiffstyp und der Flagge, unter der das Schiff registriert ist.
Bis auf Koch Viktor genießen die Seeleute ihren freien Tag. Ich hole mir nur kurz eine Kleinigkeit zum Mittag und treffe alle erst beim Abendessen. Anschließend ist ein Sicherheitsaudit auf der Brücke angesetzt, um mit der Crew darüber zu reden, worauf sie verstärkt achten sollte. Danach verkriecht sich jeder in seine Kabine. An diesem Sonntagabend verspüre ich zum ersten Mal den Hauch von Langeweile, als ich auf Waschmaschine und Trockner warte. Einige Folgen der Hörspielserie „Die drei ???“ sind dabei ein angenehmer Zeitvertreib. Bis jetzt ist die Zeit durch die vielen Eindrücke, das Entdecken des Schiffs, das Kennenlernen der Crew und die Stunden mit der Mannschaft beim Entrosten und Streichen nicht lang geworden. Vor der Tour sagte der Sprecher von Harren & Partner, Malte Steinhoff: „Ruhig einige Bücher mitnehmen, das kann auf Dauer etwas langweilig werden.“