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Online-Handel So geht sicheres Bezahlen im Internet

Das Sommerkleid oder der Liegestuhl für den Urlaub auf dem Balkon sind im Internet schnell gefunden und bestellt. Beim Bezahlen der Online-Einkäufe gibt es aber einiges zu beachten.
29.07.2022, 05:00 Uhr
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So geht sicheres Bezahlen im Internet
Von Lucas Brüggemann

Der spontane Flug in den Urlaub, das passende Sommer-Outfit dazu oder der Liegestuhl für die Ferien auf dem Balkon – im Internet ist das meistens problemlos zu bekommen. Beim Bezahlen der Online-Käufe gibt es im Gegensatz zum stationären Handel unterschiedliche Möglichkeiten, die ihre Vor- und Nachteile haben. Ein Überblick über die gängigsten Optionen.

Welche Zahlungsmethoden gibt es im Internet?

SEPA-Lastschrift: Beim Kauf per SEPA-Lastschrift werden Kunden im Laufe des Bestellvorgangs aufgefordert, ihre Kontodaten einzugeben. Damit geben sie dem jeweiligen Online-Händler die Erlaubnis, den fälligen Betrag vom Konto des Kunden abzubuchen, und das bereits vor Erhalt der Ware. Von Vorteil ist hier, dass Kunden die Möglichkeit haben, die Lastschrift innerhalb von acht Wochen zu widerrufen. Auf der anderen Seite müssen sie selbst überprüfen, ob der richtige Betrag abgebucht wurde und bei Abos darauf achten, dass der Bertrag nicht über die Vertragslaufzeit hinaus abgebucht wird.

Kauf auf Rechnung: Beim Kauf auf Rechnung bezahlen Online-Shopper die Ware erst, wenn sie bei ihnen angekommen ist. So kann man die Produkte vor der Geld-Überweisung auf Mängel prüfen. Bei Beanstandungen sind Zahlungsrückforderungen deshalb meist problemlos möglich. Allerdings bieten viele Online-Shops diese Zahlungsmethode nicht an. Beim Versandriesen Amazon können Kunden diese Bezahloption beispielsweise nur in Form einer Monatsabrechnung nutzen, auf der alle Einkäufe des Kalendermonats summiert werden. 

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Paypal: Bei Paypal verbinden Kunden ihr normales Bankkonto digital mit dem Paypal-Konto. Nach dem Online-Einkauf kann man bei vielen Anbietern Paypal als Bezahl-Option auswählen. Die Kundin oder der Kunde wird dann zur Anmeldung beim Zahlungsdienstleister weitergeleitet und bestätigt dann den Kauf. Die Abbuchung erfolgt automatisch vom Girokonto. Mit Paypal können auch Lastschriften und Ratenzahlungen abgewickelt werden. Für Online-Zahlungen fallen in der Regel keine Gebühren an.

Der Vorteil ist dieser Möglichkeit ist, dass die Zahlungsdaten nicht bei jedem Online-Shop neu eingegeben werden müssen, da sie bereits bei Paypal hinterlegt sind. Außerdem garantiert Paypal einen Käuferschutz. Kunden können ihr Geld zurückfordern, wenn bei der Bestellung etwas schief geht. Andererseits nehmen Paypal-Nutzer in Kauf, dass ihre Daten von einem in den USA ansässigen Unternehmen verarbeitet werden.

Klarna: Klarna ist ein schwedischer Zahlungsanbieter mit Sitz in Stockholm. Ähnlich wie bei Paypal richten Nutzer einmal ein entsprechendes Konto ein, sodass man sich bei Online-Shops nur einmal mit seinen Zugangsdaten für die Bezahlung anmelden muss. Auch hier ist Ratenkauf, Kauf auf Rechnung und die Sofortüberweisung möglich. Kauft man per Klarna-Rechnung, überweist der Dienstleister den Betrag direkt an den Händler. Danach haben die Nutzer 14 Tage Zeit, das Geld an Klarna zu überweisen und die Rechnung zu begleichen. Eine Verlängerung der Frist ist gegen Gebühr möglich.

Klarna-Nutzer haben den Vorteil, erst nach Erhalt der Ware bezahlen zu können. Außerdem haben sie eine gewisse Flexibilität beim Bezahlen der Waren. Laut der Verbraucherzentrale Bremen besteht allerdings auch bei Klarna die Gefahr, dass Betrüger, wenn sie an die Passwörter herankommen, ungehindert im Internet auf Einkaufstour gehen können.

Kauf per Kreditkarte: In diesem Fall wird die Kreditkarte des Kunden oder der Kundin mit dem fälligen Betrag belastet. In der Regel geschieht dies vor Erhalt der Ware. Die Abrechnung hängt von der Konfiguration des jeweiligen Kreditkartenkontos ab. Bei Problemen können Zahlungen per Kreditkarte zurückgefordert werden. Außerdem ist diese Methode für internationale Transaktionen geeignet. Der Nachteil ist, dass man persönliche Kreditkarteninformationen teilt. Sollte man an einen Fake-Shop geraten sein, kann dies problematisch werden.  

Wie sicher sind die Bezahl-Optionen?

"Nutzen Sie, wann immer es beim Onlineshopping möglich ist, den Kauf auf Rechnung", rät das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf seiner Internetseite. Bei dieser Methode muss der Kunde keine Bankdaten offenlegen und kann erst dann bezahlen, wenn er die Ware auch wirklich hat. Bei Paypal, Klarna und dem Kauf auf Kreditkarte ist die Gefahr groß, dass Betrüger Passwörter oder Kartendaten abgreifen und so auf Kosten anderer auf Einkaufstour gehen. Laut BSI besteht beim Bezahlen mit Kreditkarte die Gefahr von Phishing-Angriffen. Allerdings wird es Betrügern durch die vorgeschriebene Zwei-Faktor-Authentifizierung, bei der zusätzlich zu den Kartendaten eine individuelle PIN eingegeben werden muss, schwerer gemacht, unkontrolliert auf Beutezug zu gehen.

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Vorsicht bei Vorkasse und fehlendem Impressum

Falsche Online-Geschäfte, sogenannte Fake-Shops, sind auf den ersten Blick nur schwer zu erkennen. Zum Teil sind sie Kopien existierender Webseiten, die mit gut kopierten Produktbildern und -informationen seriös und professionell wirken. Dadurch gewinnen sie das Vertrauen der potenziellen Kunden. Auffällige Internetadressen können aber ein Warnzeichen sein. "Dies wäre etwa die Erweiterung der Adresse um weitere Domain-Endungen, wo eigentlich nur ein '.de' stehen müsste", schreibt die Verbraucherzentrale Bremen zu dem Thema. Auch wenn Adresse und Inhalt nicht zusammenpassen, sollte man skeptisch werden. Ein weiteres Zeichen, dass es sich um Betrüger handelt, ist die Zahlmethode. Ist am Ende nur noch Vorkasse – also Geld vor Ware – möglich, sollte man besser nicht bestellen. Auch auffällig günstige Preise oder dubiose Gütesiegel können einen Online-Händler als Fälschung entlarven. Sind die allgemeinen Geschäftsbedingungen in schlechtem Deutsch oder fehlen sie ganz, ist das ein weiteres Indiz für einen Fake-Shop. Das gleiche gilt bei fehlendem Impressum.

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