Der Senat hat die landeseigene Hafengesellschaft Bremenports mit der Planung eines "Energy Ports" in Bremerhaven beauftragt. Der Hafen soll verschiedene Aufgaben im Bereich der Versorgung mit erneuerbaren Energien übernehmen. Für die Planungsarbeiten sind zunächst 4,2 Millionen Euro veranschlagt.
"Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bei der Energieversorgung möglichst unabhängig zu werden und im Kampf gegen den Klimawandel auf regenerative Energie zu setzen", sagte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) nach der Senatsentscheidung. "Beides ist ohne leistungsfähige Häfen aber nicht zu erreichen, deshalb ist ein 'Energy Port' in Bremerhaven von nationaler Bedeutung." In Bremerhaven könnten dadurch viele Hundert zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.
Grundlage für den Senatsbeschluss ist eine Potenzialstudie, die ein Hamburger Beratungsunternehmen erarbeitet hat. Darin werden als mögliche Verwendungszwecke eines "Energy Ports" unter anderem der Umschlag und das Recycling von Bauteilen für Offshore-Windparks, der Import von Wasserstoff und die Verarbeitung von Lithium für die Batterieproduktion genannt. "Der Fischereihafen birgt ein riesiges Potenzial, um mit einem 'Energy Port' wesentlich zum Gelingen der Energiewende beizutragen", sagte Häfensenatorin Claudia Schilling (SPD).
Dass von den Gutachtern vorgeschlagene Layout des neuen Hafens sieht auch einen Anleger am Weserufer vor dem Deich vor. Dieser ähnelt dem gescheiterten Offshore-Terminal OTB, den Umweltschutzverbände vor Gericht verhindert hatten. Schilling kündigte einen "neuen gemeinsamen Anlauf" an, bei dem ein "umfassender Interessenausgleich mit dem Naturschutz selbstverständlich Teil der Planung sein" müsse.