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Schiffbau Araber bekunden Interesse an Lloyd Werft

Für die Bremerhavener Lloyd Werft gibt es neue Hoffnung: In dieser Woche präsentierte der arabische Yachtbauer Al Seer Marine sein Konzept für eine Übernahme der insolventen Werft.
16.02.2022, 18:29 Uhr
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Araber bekunden Interesse an Lloyd Werft
Von Christoph Barth

Die Gewerkschaft IG Metall sieht neue Chancen für die Beschäftigten der Bremerhavener Lloyd Werft. Nach Gesprächen mit Vertretern des arabischen Yachtbauers Al Seer Marine zeigte sich die Bremerhavener Gewerkschaftschefin Doreen Arnold "vorsichtig optimistisch", was die Zukunft der insolventen Werft angeht. Das Unternehmen aus Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) wolle die Werft mit allen Beschäftigten übernehmen und kurzfristig für Arbeit in den Docks sorgen.

Am Mittwoch ist die vom Insolvenzverwalter gesetzte Frist zur Abgabe von Angeboten für die Lloyd Werft abgelaufen. Bekannt ist, dass die Bremerhavener Rönner-Gruppe sich für eine Übernahme der Werft und eines Teils ihrer Beschäftigten interessiert. In dieser Woche hatte sich auch Al Seer Marine in Bremerhaven Vertretern aus Politik und Gewerkschaft vorgestellt und sein Interesse an der Werft bekundet. „Wir sind von der Erfahrung des Unternehmens, seinen hervorragend ausgebildeten Fachleuten und den attraktiven Wachstumsmöglichkeiten, die wir gemeinsam schaffen können, überzeugt“, sagte Al-Seer-Vorstandsmitglied Holger Schulte-Hillen anschließend.

Al Seer Marine ist ein Tochterunternehmen der International Holding Company (IHC), die 1998 zur Diversifizierung der Industrie in den Vereinigten Arabischen Emiraten gegründet wurde. Es beschäftigt nach eigenen Angaben 1200 Mitarbeiter mit dem Bau, dem Betrieb sowie der Wartung und Reparatur vor allem von Luxusyachten. Die Lloyd Werft soll nach den Plänen von Al Seer ein eigenständiger Standort für den Bau und Umbau von Yachten und anderen Spezialschiffen werden. 

Als "hochinteressant" bezeichnete Gewerkschaftschefin Arnold vor allem die Ankündigung von Al Seer, bei einer Übernahme der Werft den Insolvenzantrag vom 10. Januar wieder zurückzunehmen. Die Mitarbeiter würden dann zu den bislang geltenden tariflichen Bestimmungen weiterbeschäftigt. Auf der Werft arbeiten noch 230 Stammkräfte und 40 Azubis; rund 30 Mitarbeiter – vor allem Ingenieure aus dem Designcenter – haben die Werft in den vergangenen Wochen verlassen.

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