Die Pläne hat der niederländische Stromnetzbetreiber Tennet schon länger in der Schublade. Künstliche Inseln, auch aus Sand, sollen entstehen und als Verteilerkreuze für die Off-Shore-Windenergie dienen. Die Kabel der Windparks drumherum werden dorthin führen. Auf der Insel selbst könnte auch eine Wasserstoff-Produktion entstehen. Der grün produzierte Wasserstoff kommt entweder per Schiff oder Pipeline zum Festland und würde Industrie und Brennstoffzellenautos mit klimaneutralem Kraftstoff versorgen.
Die aktuelle Machbarkeitsstudie von Tennet rechnet durch die künstlichen Inseln mit Kostenvorteilen von bis zu 30 Prozent. Mit diesem Projekt denkt das niederländische Unternehmen schon wieder einen Schritt weiter und zeigt, wie pragmatisch die Niederländer ans Thema herangehen. Wenn sie so weiterbauen, werden sie garantiert bis 2030 ihr Ziel erreichen, die Windkapazitäten in der Nordsee auf 11,5 Gigawatt auszubauen. Dadurch, dass die Windparks in der niederländischen Nordsee näher am Festland sind, können diese auch kostengünstiger gebaut werden als Windparks in der deutschen Nordsee.
Und was macht Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier aktuell? Er überlegt, das Dauerblinken der Windanlagen abschalten zu lassen. Statt über das Blingbling nachzudenken, sollte er dem Gesetz vom April, mit dem der Trassenausbau in Deutschland vereinfacht werden soll, lieber Taten folgen lassen. Die Geschwindigkeit der Niederländer wäre da beispielhaft.