7,7 Millionen Euro wollen Bremen, Niedersachsen und der Bund in den kommenden sieben Jahren darauf verwenden, den Naturschutz an der Wümme voranzubringen. Im Rahmen des länderübergreifenden Naturschutzprojektes "Auenlandschaft Untere Wümme" sollen am Flusslauf zwischen Borgfeld und Wasserhorst naturnahe Auengewässer geschaffen und so ein möglichst naturnaher Wasserhaushalt im Bereich von Schilfröhrichten ermöglicht werden. Somit wird in absehbarer Zeit an der Wümme gebaut werden.
Hintergrund ist der Umstand, dass die Wümme infolge des Ausbaus der Unterweser einem starken Tidenhub ausgesetzt ist. Die Folge sind eine starke Strömung und extreme Wasserstandsschwankungen. Sie führen dazu, dass dem Fluss Wasser- und Uferpflanzen verloren gehen. Im Rahmen des Projekts sollen nun strömungsberuhigte Flachgewässer geschaffen werden und dazu beitragen, den Artenreichtum im Bereich der Pflanzen- und Tierwelt zu erweitern. Laut Projektleiter Gunnar Oertel von der Stiftung Nordwest-Natur werden so Nahrung und Aufzuchträume für Fische und Lebensräume für Libellen geschaffen.
Knappe Million aus Bremen
Das Projekt ist Teil des Bundesprogramms Blaues Band Deutschland und wird mit 5,7 Millionen Euro mit Mitteln aus dem "Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz" finanziert. Die Bundesländer Bremen und Niedersachsen unterstützen das Projekt ebenfalls. Nach Angaben von Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf ist das Land Bremen mit einem Betrag von knapp einer Million Euro an den Projektkosten beteiligt. Sie freue sich, dass man das Gebiet in den kommenden Jahren ökologisch aufwerten könne. Es habe als Schutzgebiet für Tiere und Pflanzen "eine herausragende Bedeutung". Zudem erholten sich viele Menschen entlang der Wümme.
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer stellt den länderübergreifenden Projektansatz als „bundesweit vorbildlich für die Entwicklung von Flusslandschaften“ heraus. Dies zeige: "Naturschutz macht nicht an der Landesgrenze halt.“
Abstimmung mit Eigentümern
Nachdem das Bundesamt für Naturschutz die Mittel für die Umsetzung des Projekts bewilligt hatte, ging das Projekt nach Abstimmung der Projektpartner im November vergangenen Jahres an den Start. Derzeit läuft die erste Projektphase, die dazu dienen soll, zunächst eine umfassende Bestandsaufnahme im Projektgebiet vorzubereiten. Zudem müsse nach Angaben von Projektleiter Oertel in Gesprächen mit Grundeigentümern und Pächtern die Grundstücksverfügbarkeit geklärt werden. Im Anschluss wolle man in die Planungsphase eintreten und die verschiedenen Baumaßnahmen angehen.