Vegesack zur Nummer eins der Region zu machen, so lautet das strategische Ziel des Vegesack Marketings. Wie nah man dieser Vorgabe in den vergangenen zwölf Monaten gekommen ist, war jetzt die zentrale Frage der Mitgliederversammlung des Vegesack Marketings. Neben der Abhandlung der Regularien gab es während der Sitzung einige Gedankenansätze zur Zukunft des Finanzamtsgebäudes, der Markthalle und des Vegesacker Hafenfests.
Stellvertretend für den Vorsitzenden Werner Pohlmann eröffnete Ulrich Ipach die Versammlung. Die Rückschau auf das vergangene Jahr begann er mit dem Sachstand zum neuen Leit- und Orientierungssystem für Vegesack. Die Planungen seien angelaufen und man sei sich sicher, dass die benötigten Mittel voraussichtlich im nächsten Jahr zur Verfügung stehen.
Nach dieser positiven Meldung folgte ein Statement zur Markthalle. Deren Vergabe an den neuen Mieter Tedi sei im Vorstand uneinig diskutiert worden. Ebenfalls gesprochen werden müsse über das Gebäude des Finanzamts. Man könne davon ausgehen, dass dieses in fünf bis sieben Jahren leer stehen wird. „Darüber müssen wir uns Gedanken machen“, so Ipach. Es folgte ein Vorschlag aus den Reihen der Anwesenden, dass sich die Fläche gut für einen Elektronikhändler eigne. Ipach merkte jedoch an, dass es so gut wie sicher sei, dass es im neuen Haven Höövt einen solchen geben wird. Beim Thema Markthalle bevorzugte Ipach eine radikale Lösung. „Abreißen und neu bauen. Sie passt da einfach nicht hin“.
Fortschritte konnte der stellvertretende Vorsitzende für das Haven Höövt verkünden. Im Juli würden die Architekturentwürfe für den Teil präsentiert, der die Bereiche Wohnen und Dienstleistungen beherbergen soll. Rund 150 bis 180 Wohnungen sollen dort entstehen. Ab Herbst beginne der Abriss der gläsernen Brücke. Für den 4. April 2019 sei die Eröffnung des Einzelhandelsteils geplant. Die Umgestaltung empfindet Ulrich Ipach als großen „Schritt nach vorne“.
Es folgte eine Zusammenfassung der Initiativen im letzten Jahr. Darunter der lange Sonnabend, der sich nicht durchgehend etabliert habe. Erfolgreicher war erneut das zurückliegende Festival Maritim, das mehr als 100 000 Menschen anzogen habe. Auch derer Vegesacker Winterspaß sei auf große Resonanz gestoßen. Als ebenfalls positiv beurteilte Ipach die 15 Umweltwächter, die seit wenigen Tagen in Bremen-Nord für Sauberkeit sorgen. Dass diese sich auch über Stadtteilgrenzen hinaus unterstützen können, sei etwas, worauf die Stadtbremer neidisch seien.
Zwei weitere Projekte hatten das Thema Digitalisierung im Fokus. Dazu gehören das Shoppingportal auf der Webseite des Vegesack Marketings und das kostenlose Wlan in der Fußgängerzone. Über 102 000 Zugriffe im ersten halben Jahr würden zeigen, wie gut dieser Service angenommen werde. Dies sei laut Wolfgang Helms eine Motivation das kostenfreie Wlan auf das Hafengebiet und die Maritime Meile auszuweiten.
In seinem Bericht gewährte Geschäftsführer Wolfgang Helms einen tieferen Einblick in die genannten Punkte. So gab er eine Übersicht über die zahlreichen Veranstaltungen. Besonders heraus stellte er den Kindertag und benannte das Vegefest als weiteren Höhepunkt. Den Eisstock-Cup auf der Eisbahn auf dem Sedansplatz bezeichnete Wolfgang Helms als „Leuchtturm des Vegesacker Winterspaß“. Zudem stellte Wolfgang Helms ein neues Event vor, das am 7. und 8. September stattfinden wird: die Aktion Heimat-Shoppen. Dabei handelt es sich um eine Initiative der Handelskammer Bremen, mit der Aufmerksamkeit für den stationären Handel geweckt werden soll.
Ziel des Aktionstages ist es, die Bedeutung lokaler Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister für unsere Städte, Gemeinden und Regionen in den Vordergrund zu stellen. Denn sie alle leisten einen wichtigen Beitrag zu mehr Lebensqualität. Dafür soll beim Kunden ein Bewusstsein entwickelt werden, dass er durch den Einkauf vor Ort und den Besuch in der Stadt sein eigenes Lebensumfeld selbst mitgestaltet. Den ersten Aktionstag dieser Art hat die IHK Mittlerer Niederrhein im Jahr 2014 organisiert. Viele Handelskammern haben inzwischen nachgezogen.
Am Ende der Versammlung verursachte eine Wortmeldung noch einmal Diskussionsbedarf. Diese kam von Peter Zander vom Verein Vegesacker Hafenfest. Er berichtete von dem Loch, das durch den kurzfristigen Absprung eines Hauptsponsors in die Kassen des Vereins gerissen wurde. Gestopft werden konnte es nur durch Rückgriff auf die gesammelten Reserven, sodass nun nichts mehr übrig sei. Peter Zander bat das Vegesack Marketing deshalb um eine Erhöhung der Zuschüsse auf eine Gesamtsumme von 10 000 Euro.
Auch dies würde nicht reichen, um sicherzustellen, dass die 40. Auflage der Traditionsveranstaltung gefeiert werden könne. Zusätzlich würde man sich um weitere Sponsoren bemühen und die Standgelder erhöhen. „Wenn die Finanzierung bis Ende des Jahres nicht gesichert ist, wird das Fest im nächsten Jahr nicht stattfinden“, brachte Zander die Lage sichtlich bewegt auf den Punkt. Ulrich Ipach erklärte daraufhin: „Ihre Botschaft ist angekommen und ich nehme das mit.“