Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Unternehmen lässt Einzug offen Eröffnung der Markthalle Vegesack ungewiss

Eigentlich sollte die Markthalle im Herbst zum Schwarzmarkt werden. Doch passiert ist bisher nichts. Jetzt hat die Handelskette Tedi angekündigt, die geplante Black.de-Filiale übernehmen zu wollen.
15.11.2017, 16:32 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Eröffnung der Markthalle Vegesack ungewiss
Von Christian Weth

Bisher hieß es, dass die Markthalle im Spätherbst zum Schwarzmarkt wird. So hatte es jedenfalls die Albrecht-Vermögensverwaltung angekündigt, der das Gebäude am Sedanplatz gehört. Ob der Termin eingehalten werden kann, ist jedoch fraglich: Fensterputzer haben zwar die Glasfassade gereinigt und Handwerker eine Trennwand in der Halle abgebaut – mehr passiert ist bisher aber nicht. Wann die Schwarzmarkt-Filiale von Black.de nun kommt, lässt das Mutterunternehmen Tedi offen. Dafür teilt es jetzt etwas anderes mit: Der sogenannte Store werde voraussichtlich von ihm übernommen.

Ob das nur eine interne Veränderung ist oder am Ende eventuell doch kein Black.de-, sondern ein Tedi-Markt in der Markthalle entsteht, dazu macht Aylin Sevik keine Angaben. Die Sprecherin von Tedi teilt lediglich mit, dass momentan keine konkreten Angaben zu einem Eröffnungstermin in der Vegesacker Fußgängerzone gemacht werden können. Als Grund nennt Sevik eine „Vielzahl an organisatorischen Veränderungen“. Welche das sind, bleibt unklar.

Lesen Sie auch

Fest steht dagegen, dass auf der Internetseite von Black.de, der Stadtteil noch nie als Standort eines neuen Schwarzmarktes aufgelistet wurde. Die Tedi-Tochter veröffentlicht online nicht bloß die Orte, wo sie mittlerweile eine Filiale hat, sondern auch, wo in den nächsten Monaten welche entstehen sollen. Unter der Rubrik „Coming soon“, also kommt bald, wird ein einziger neuer Schwarzmarkt angekündigt – für November in Cloppenburg.

Nach eigenen Angaben kommt Black.de deutschlandweit inzwischen auf knapp 50 Filialen. Die meisten gibt es rund um Dortmund, wo sowohl die Schwarzmarkt-Macher als auch das Mutterunternehmen Tedi ihren Stammsitz haben. Die Firmenadressen sind identisch. Das Zweigstellen-Netz von Black.de erstreckt sich über die gesamte Republik. Die Firma teilte vor Monaten mit, auf 1000 Schwarzmärkte kommen zu wollen. Ohne dabei zu sagen, bis wann diese Zielmarke erreicht werden sollte.

Tedi-Sprecherin Aylin Sevik kündigt nun eine „große Expansionsoffensive“ an. Außer im Ausland wolle die Handelskette auch im Inland weiter wachsen, heißt es in einer Mitteilung von Dienstag. Darin steht auch, dass Tedi deshalb das Handelskonzept von Black.de übernehmen werde. Die Schwarzmarkt-Betreiber waren erst im vergangenen Jahr mit ihrer Standortsuche gestartet. Das Motto des Unternehmens: „Sieh schwarz – in deiner Stadt!“

Lesen Sie auch

Ein anderes lautet: „Massiv günstig.“ Laut Tedi zeichnet sich das Geschäftsmodell von Black.de durch ein „preisgünstiges Sortiment auf großen Flächen“ aus. Zu kaufen gibt es in den Schwarzmärkten sowohl Haushalts- als auch Spielwaren, Party- wie Fahrradzubehör, Elektro- und Heimwerkerartikel. Und weil das Konzept so erfolgreich sei, wie es aus der Tedi-Zentrale heißt, habe man die Chance ergriffen, es für die eigene Unternehmensentwicklung zu nutzen.

Was Tedi lobt, wird dagegen von Vegesacker Fraktionen kritisiert. Der Beirat hat sich gegen einen Schwarzmarkt in der Markthalle ausgesprochen. Er lehnt Billigangebote in Eins-a-Lage der Fußgängerzone ab. Statt die Geschäftsstraße voranzubringen, argumentieren Politiker, würde ein weiterer Einzelhändler mit Discountpreisen das Gegenteil am Sedanplatz bewirken – und das Sortiment mit dem von anderen Anbietern konkurrieren.

Deshalb sind die Parteien des Stadtteilparlaments auch skeptisch, ob ein Schwarzmarkt tatsächlich so viele Kunden täglich hat, wie das Unternehmen annimmt – rund 1000. Und ob es überhaupt so lange in der Markthalle durchhält, wie es dort mindestens durchhalten will. Der Mietvertrag zwischen der Albrecht-Vermögensverwaltung und Black.de läuft über fünf Jahre. Im Sommer wurde er unterschrieben.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)