Die Besucherzahlen in Bremens Hallenbädern sind in den vergangenen zehn Jahren um fast eine halbe Million zurückgegangen. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine kleine Anfrage der CDU zur Entwicklung der Bremischen Bädergesellschaften hervor. Innerhalb der zehn Jahre, die in einer Tabelle dargestellt wurden, habe es laut dem Papier und den Bremer Bädern zwar keine durchgängige strukturierte Erfassung gegeben, der Trend insgesamt zeigt aber deutlich nach unten.
„Wo sind die Besucher geblieben?“, fragt Marco Lübke, sportpolitischer Sprecher der CDU, der die Anfrage für seine Fraktion gestellt hat. Die deutlich zurückgegangenen Zahlen seien ein Indiz dafür, dass die Attraktivität der Bäder nachgelassen habe. „Das kann nicht nur an den Eintrittsgeldern liegen“, ist sich Lübke sicher. Vielmehr spiele auch die allgemeine Situation, die Öffnungszeiten, die Willkommenskultur oder das nicht mehr so attraktive Kurssystem eine Rolle. Es seien viele kleine Puzzle-Teile, die die Bremer Bäder attraktiv machen oder eben nicht. Das müsse debattiert und daran gearbeitet werden, so Lübke.
Die Zahlen seien früher anders erfasst worden als heute, sagt Laura Schmitt, Pressesprecherin der Bremer Bäder. So seien auch diverse Schätzungen in die Zahlen mit eingeflossen und es gebe ebenso diverse Effekte in den Zahlen. Als Beispiele nennt sie unter anderem Straßenbehinderungen in Walle vor zwei Jahren, die Einfluss auf die Zahlen des Westbades genommen hätten. Oder auch die Schließung des Unibads, die 2015 und 2016 zu Besuchereinbrüchen in allen Bädern geführt habe. Hinzu kämen Bauarbeiten im Freizeitbad Vegesack, Westbad und Südbad. „Jährliche Sanierungsarbeiten in den Bädern beeinflussen die Besucherzahlen“, so Schmitt.
Besucherzahlen stark zurückgegangen
Zusammengerechnet gingen die jährlichen Besucherzahlen der Hallen- und Kombibäder laut dem Senatspapier von 1 720 086 im Jahr 2008 auf 1 224 308 Personen im Jahr 2017 runter. Gezählt wurden die Besucher im Freizeitbad Vegesack, Südbad, Westbad, OTe-Bad, Schlossparkbad, Hallenbad Huchting, Sportbad Uni und Vitalbad Vahr. Besonders stark sind die Besucherrückgänge am Südbad zu merken. Waren es 2008 noch 334 607 Besucher, wurden 2017 noch 259 591 Schwimmer gezählt. Beim Westbad gingen die Zahlen von 265 260 (2008) auf 181 155 (2017) runter. Die Zahlen für 2018 werden von den Bremer Bädern zum Ende des Jahres bekannt gegeben.
Bei den Freibädern machte sich der gute Sommer 2018 bemerkbar. Beim Stadionbad wurden zum Beispiel auch nicht mehr die mehr als 80 000 Besucher aus den Jahren 2008, 2009 und 2010 erreicht, aber die Zahl stieg zum Vorjahr stark an: Gut 63 000 waren es 2018, ein Jahr zuvor gerade einmal knapp 40 000, was aber natürlich stark vom Wetter abhängig ist.
CDU-Politiker Lübke hatte die Anfrage hauptsächlich gestellt, um einen Überblick über die Kursangebote und die Zeiten in den Bädern für Schulen und Sportvereine zu bekommen. „Da gibt es einen riesigen Bedarf auf den das Angebot angepasst werden muss“, sagt Lübke. In der nächsten Sportdeputation will er bei Martina Baden, Geschäftsführerin der Bremer Bäder GmbH, bei einigen Punkten nachfragen.