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Mammutprojekt Bis 2025 sollen in Bremen acht neue Schulen entstehen

Acht neue Schulstandorte, neunzehn neue Gebäude: Bis 2025 müssen Bremens Schulen massiv ausgebaut werden. Die notwendigen Baumaßnahmen werden weit mehr als eine halbe Milliarde Euro kosten, schätzen Fachleute.
20.10.2018, 06:00 Uhr
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Bis 2025 sollen in Bremen acht neue Schulen entstehen
Von Sara Sundermann

Die Stadt Bremen hat in den kommenden Jahren eine enorme Reihe großer Bauprojekte zu stemmen: Den Ausbau der Schulen. Acht komplett neue Schulen sollen bis zum Jahr 2025 gegründet und gebaut werden – sieben neue Grundschulen und eine neue Oberschule. Das geht aus einem Papier der Bildungsbehörde hervor, das dem WESER-KURIER vorliegt. In dieser sogenannten Schulstandortplanung legt die Behörde vor, wie und wo sie Bremens Schulen so ausbauen will, dass bei steigender Schülerzahl alle Kinder unterrichtet werden können.

Die Schulstandortplanung der Bildungsbehörde wird schon seit mehr als zwei Jahren erwartet. Die anfänglichen Überlegungen für die Schulentwicklung wurden aber spätestens 2017 von neueren Schülerprognosen, die eine viel höhere Kinderzahl benennen und vorhersagen, über den Haufen geworfen.

Sanierungsstau kommt noch hinzu

Im aktuellen Gesamtplan der Behörde werden nun die Dimensionen des Mammutprojekts Schulausbau erkennbar: Aus Fachkreisen ist zu hören, dass die Kosten der bis 2025 benötigten Baumaßnahmen für den Schulausbau ein Volumen von weitaus mehr als einer halben Milliarde Euro haben werden. Einen Anhaltspunkt für die Kosten einer neuen Schule liefern die zuletzt beschlossenen Mittel für den Campus Ohlenhof in Gröpelingen. Für die Oberschule sind – für den Bau neuer Gebäude und die Gestaltung des Außengeländes – rund 28 Millionen Euro eingeplant.

In der Kostenschätzung von mehr als einer halben Milliarde Euro für den Schulausbau nicht enthalten sind wohlgemerkt die ohnehin notwendigen Maßnahmen für Sanierung und Brandschutz. Der Sanierungsstau an Bremer Schulen, der zuletzt vom Senat auf hartnäckigen Nachfragen der FDP auf rund 675 Millionen Euro beziffert wurde, ist also noch hinzuzurechnen.

Und auch die bereits bestehenden Schulen brauchen zum Teil neue Schulgebäude, weil ihre Altbauten abgängig oder nicht mehr sinnvoll zu sanieren sind oder ganze Schulstandorte bislang nur in Mobilbauten untergebracht sind. Für neu zu gründende und bestehende Schulen müssen, wenn man in allen Stadtteilen durchzählt, insgesamt sogar 19 neue Schulgebäude in Bremen entstehen.

In dieser Zählung enthalten sind auch bereits beschlossene Bauprojekte wie die Gebäude für die Oberschule Ohlenhof oder die Berufsschule für Groß- und Außenhandel und Verkehr in Walle. Darüber hinaus brauchen viele Schulen Anbauten oder Umbauten, um zusätzliche Klassen aufzunehmen und für die Zukunft mit Ganztag und Inklusion gerüstet zu sein. An drei von vier allgemeinbildenden Schulen in Bremen muss in den kommenden Jahren gebaut werden.

Beide sollen feste Gebäude bekommen

Besonders stark steigende Grundschülerzahlen erwartet die Bildungsbehörde bis 2025 in Findorff / Walle (+34 Prozent), in Mitte und Östlicher Vorstadt (+26 Prozent), in der Neustadt (+26 Prozent) und der Vahr (+25 Prozent). Blickt man auf größere Stadtgebiete, dann wird das größte Wachstum sowohl an Grundschulen als auch an weiterführenden Schulen im Bremer Westen erwartet.

Klar ist schon jetzt: Bis 2025 können die benötigten Gebäude nicht fertig werden. Für den Bau einer Grundschule von der Planung bis zum Unterrichtsstart setzt man in der Bildungsbehörde im Schnitt sieben Jahre an. Absehbar ist damit, dass in der nahen Zukunft viele Bremer Schulen auf Mobilbauten angewiesen sein werden, bis ihre Gebäude errichtet sind.

Was das bedeutet, kann man an den zuletzt neu gegründeten Grundschulen an der Humannstraße in Gröpelingen und der Helene-Kaisen-Grundschule in Huckelriede sehen. Beide nahmen den Betrieb zunächst ohne eigene Gebäude auf und starteten in Containern, beide sollen feste Gebäude bekommen. Ähnliches gilt für die Oberschule Ohlenhof, die in Mobilbauten den Unterricht aufnahm.

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Zu den größten Bauprojekten dürften die Pläne für Standorte gehören, bei denen eine Grundschule und eine Oberschule einen Campus bilden sollen. Das ist zum Beispiel in Huckelriede der Fall, wo die neue Helene-Kaisen-Grundschule an die bestehende Wilhelm-Kaisen-Oberschule andockt. Beide Schulen brauchen neue Gebäude und könnten sich zum Beispiel perspektivisch ein größeres Mensa-Gebäude teilen, das auch als Ort für Veranstaltungen dienen kann. Ein Großprojekt steht auch in der Überseestadt an: In dem neuen Wohnquartier, dem es anfangs lange an Infrastruktur fehlte, sollen nun nach dem Plan der Behörde sowohl eine Grund- als auch eine Oberschule entstehen.

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