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Über 300 Einsätze Bremer Polizei zieht nach der Silvesternacht Bilanz

Die Bremer Polizei war einer ersten Auskunft zufolge in der Silvesternacht "stark gefordert". In Bremerhaven wurden zwei Feuerwehrleute durch Feuerwerk verletzt. So fällt eine erste Bilanz der Nacht aus.
01.01.2024, 11:51 Uhr
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Bremer Polizei zieht nach der Silvesternacht Bilanz
Von Jan-Felix Jasch
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Die Bremer Polizei war in der Silvesternacht stark gefordert, wie ein Sprecher dem WESER-KURIER am Morgen mitteilte. Es habe viele silvestertypische Delikte, wie Schlägereien, Sachbeschädigungen und nicht sachgemäßer Umgang mit Feuerwerkskörpern gegeben, teilte die Polizei später mit. Von den frühen Abendstunden bis um 6 Uhr am Neujahrsmorgen rückte die Polizei zu mehr als 300 Einsätzen aus, somit etwas mehr als im vergangenen Jahr. Die Feuerwehr musste im gleichen Zeitraum 500 Notrufe bearbeiten und insgesamt 180 Rettungsdiensteinsätze bewältigen, etwa 30 weniger als im Jahr davor. 

Etwas mehr als im Vorjahr hatte die Feuerwehr hingegen mit Lösch- und Hilfseinsätzen zu tun, deren Zahl sich auf 71 belief, wie Feuerwehrsprecher Michael Richartz mitteilte. Zwei aufwendigere Einsatze gab es bei Balkonbränden in der Grohner Düne sowie einem Hochhaus in der Neuwieder Straße in Tenever im neunten und 13. Stockwerk. In beiden Fällen haben offenbar auf die Balkone gefallene Silvester-Raketen die Brände verursacht. „Glücklicherweise konnten die Bewohner die betroffenen Wohnungen schnell eigenständig verlassen“, sagte Richartz. Direkte Gewalt gegen einzelne Einsatzkräfte gab es nicht, es wurden aber Fahrzeuge bei fünf Einsätzen mit Feuerwerk beschossen. In allen Fällen hat die Feuerwehr Anzeige erstattet. 

Zwischen 23.45 Uhr und etwa 1 Uhr musste die Bürgermeister-Smidt-Brücke aufgrund einer größeren Menschenmenge durch die Polizei gesperrt werden. In dieser Zeit gab es diverse Verstöße gegen das Böllerverbot, die von der Polizei zunächst dokumentiert wurden. 

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Gegen 23.15 Uhr beschoss ein 20-Jähriger einen Streifenwagen mit einer Silvesterrakete, anschließend versuchte er zu flüchten, Polizisten stellten ihn in unmittelbarer Nähe. Der Streifenwagen wurde erheblich beschädigt. Zusammenfassend sei es eine einsatzreiche Nacht für die Einsatzkräfte der Polizei Bremen, mit vielen für die Silvesternacht typischen Verstößen, gewesen. Insgesamt blieben aber größere Zwischenfälle aus. Feuerwehrleute und Rettungskräfte wurden nach bisherigen Erkenntnissen nicht verletzt. Ein Polizist war nach einer leichten Verletzung weiterhin dienstfähig. 

Bremens Innensenator Mäurer dankt Einsatzkräften

Innensenator Ulrich Mäurer dankte den Einsatzkräften für "ihre Arbeit unter erschwerten Bedingungen." Insgesamt lasse sich feststellen, dass das neue Jahr ohne größere Exzesse beginnen konnte, so der SPD-Politiker weiter. 

Angesprochen auf das erlassene Böllerverbot sagte der Sprecher, dass es nicht immer eingehalten worden sei. Allerdings habe man es aufgrund der Einsatzlage auch nicht immer durchsetzen können, hieß es weiter. 

Ein Sprecher des kommunalen Klinikverbundes Gesundheit Nord (Geno) bezeichnet die Situation in den Notaufnahmen in einer ersten Rückschau als „anspruchsvoll“. Von Mitternacht Uhr bis 10 Uhr heute früh seien über 100 Patientinnen und Patienten aufgenommen worden, davon allein 52 im Klinikum Bremen-Mitte. Neben Alkohol spielten Verletzungen mit Knallkörpern die erwartete Rolle. Allein drei Augenärzte waren in der Nacht im Dienst. Neben zahlreichen Augenverletzungen gab es teilweise schwere Handverletzungen und auch die Kombination von Auge- und Handverletzungen. Den vollständigen Verlust eines Körperteils durch unsachgemäßen Umgang mit Böllern gab es aber nicht. Auch kam es in dieser Silvesternacht in Bremen zu keinen Übergriffen auf das Pflegepersonal. Um 11 Uhr verweilten noch 28 Patientinnen und Patienten in der Notaufnahme.

Zwei verletzte Feuerwehrleute in Bremerhaven

Die Feuerwehr Bremerhaven war unter anderem bei mehreren Bränden durch abgebranntes Feuerwerk gefordert. Bei einem Einsatz feuerten mehrere Personen Silvesterfeuerwerk in Richtung der Einsatzkräfte ab. Zwei Feuerwehrleute wurden dadurch verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden. 

Von den mutmaßlichen Tätern konnte nach Angaben eines Polizeisprechers keiner gefasst werden, weil sich die Gruppe schnell in alle möglichen Richtungen auflöste. Die Ermittlungen zu dem Fall haben dem Beamten zufolge begonnen. Trotz dieses Vorfalls sprach der Polizeisprecher nach einer ersten Einschätzung von einer ruhigen Nacht. Insgesamt 26 Feuermeldungen und 73 Rettungsdiensteinsätze gingen bei der Leitstelle Unterweser Elbe ein.

Mehrere Silvester-Brände in Niedersachsen

In der Silvesternacht hat es an mehreren Orten in Niedersachsen gebrannt. Wie die Polizei Osnabrück mitteilte, brach etwa in einer Tischlerei in Geeste durch eine fehlgeschlagene Silvesterrakete ein Feuer aus.

Silvesterraketen setzten mutmaßlich auch in Dissen im Landkreis Osnabrück einen Keller in Brand. Außerdem brannte eine Scheune in Schüttorf sowie der Dachstuhl eines Hauses in Wallenhorst.

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In Groß Mackenstedt brannte ein Wohngebäude, dabei wurden nach Angaben der Feuerwehr zwei Menschen durch Rauchgase verletzt und anschließend ins Krankenhaus gebracht. Die Ursache für den Brand war noch nicht klar. Die Polizei ermittelt.

Feuerwehrmann in Hannover nach Böllerwurf verletzt

Die Feuerwehr Hannover ist in der Silvesternacht zu fast 200 Brandeinsätzen ausgerückt – ein Feuerwehrmann wurde verletzt. Der Mann sei bei einem Einsatz der Ortsfeuerwehr Buchholz mutwillig mit Feuerwerkskörpern beworfen worden, teilte die Feuerwehr am Neujahrsmorgen mit. Nach einer Behandlung habe er aber die Klinik noch in der Nacht verlassen können. Laut Polizei wurde vor Ort zunächst kein Tatverdächtiger gestellt.

In einer ersten Bilanz zur Silvesternacht in der Landeshauptstadt hob ein Polizeisprecher zwei verletzte Fahrgäste einer Stadtbahn hervor. Insgesamt seien zwei Bahnen in Laatzen aus einer Gruppe heraus beworfen worden. Anschließend klagten zwei Personen über leichte Verletzungen, sagte der Polizeisprecher.

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