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Fragen und Antworten Was Sie zur Booster-Impfung wissen sollten

Bei mehr als 18.000 Bremern und Bremerinnen wurde die Corona-Impfung aufgefrischt. Kommt bald eine Empfehlung für alle? Fragen und Antworten im Überblick.
25.10.2021, 05:00 Uhr
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Was Sie zur Booster-Impfung wissen sollten
Von Felix Wendler

Alice Oesselmann war die Erste: Anfang September hat die Bremer Seniorin ihre dritte Corona-Impfung bekommen. Mehrere Tausend Bremer und Bremerinnen folgten. Sie alle haben mittlerweile eine sogenannte Booster-Impfung erhalten. Für wen diese Auffrischung empfohlen wird, wie man sie bekommt und was sie bewirkt, zeigt dieser Überblick:

Wem wird die Booster-Impfung empfohlen?

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Auffrischung der Corona-Impfung grundsätzlich für alle Menschen über 70 Jahre. Unabhängig vom Alter gilt die Empfehlung für Risikopatienten mit stark geschwächtem Immunsystem sowie für Bewohner und Fachkräfte in Pflegeeinrichtungen. Auch wer in medizinischen Einrichtungen arbeitet und dort direkten Patientenkontakt hat, zählt zu dieser Gruppe. Wer eine Einmalimpfung mit dem Johnson & Johnson-Vakzin bekommen hat, sollte sich der Stiko zufolge ebenfalls nachimpfen lassen. 

Wie viele Bremer haben bereits eine Auffrischung bekommen?

18.607 Bremerinnen und Bremer haben dem Robert Koch-Institut zufolge ihre Impfung aufgefrischt (Stand: 22. Oktober). In Niedersachsen waren es zum gleichen Zeitpunkt 97.803 Menschen. Etwa 15.000 Booster-Impfungen habe die Bremer Gesundheitsbehörde durchgeführt, heißt es aus dem Haus von Senatorin Claudia Bernhard (Linke). „Wir haben unseren Fokus bisher klar auf die Pflegeeinrichtungen gelegt“, sagt Ressortsprecher Lukas Fuhrmann. Mobile Impfteams hätten bislang etwa 90 Prozent der Einrichtungen besucht. Auch im zentralen Impfzentrum und in den Impfmobilen seien Auffrischungen vorgenommen worden. Niedergelassene Ärzte hätten in Bremen bislang mehr als 3000 Booster-Impfungen durchgeführt.

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Wo wird geimpft?

Die Booster-Impfung wird in Bremen Fuhrmann zufolge überall dort angeboten, wo es auch Erst- und Zweitimpfungen gibt. Das große Impfzentrum auf der Bürgerweide ist seit diesem Wochenende nicht mehr in Betrieb. Impfungen sind von nun an in zwei kleineren Zentren in Vegesack und Gröpelingen sowie in der Bremerhavener Impfpraxis möglich. Zudem hat die Gesundheitsbehörde angekündigt, weiterhin auf Impfmobile zu setzen. Auch Hausärzte führen Booster-Impfungen durch.

Wann kann man sich nachimpfen lassen?

Die Auffrischung sollte bei doppelt Geimpften frühestens sechs Monate nach der Zweitimpfung erfolgen, so die Stiko. Für diejenigen, die als Einmalimpfung das Vakzin des Herstellers Johnson & Johnson bekommen haben, sieht die Empfehlung einen Abstand von mindestens vier Wochen vor.

Was bringt die Auffrischung?

Auch nach einer vollständigen Impfung lässt die Schutzwirkung mit der Zeit nach. Das zeigen verschiedene Studien. Vor allem bei älteren Menschen falle die Immunantwort geringer aus, schreibt die Stiko in ihrer Erklärung. „Impfdurchbrüche treten vermehrt auf, und es kommt häufiger zu schweren Krankheitsverläufen“, heißt es weiter. Durch die Auffrischung werde der Schutz wieder verstärkt. Das Biontech-Vakzin zeige dabei eine Wirksamkeit von 95,6 Prozent – zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie, die das Unternehmen in Auftrag gegeben hat.

Mit welchem Vakzin wird nachgeimpft?

Laut Stiko soll für die zusätzliche Impfung das Vakzin der Hersteller Biontech oder Moderna genutzt werden – idealerweise komme der gleiche Stoff wie bei den ersten beiden Impfungen zum Einsatz. In Bremen werde für die Auffrischungen ausschließlich Biontech-Impfstoff verwendet, so Fuhrmann.

Kann ich meine Impfung auch ohne Stiko-Empfehlung auffrischen lassen?

Grundsätzlich ja, heißt es aus der Gesundheitsbehörde. „Wir schicken niemanden weg“, sagt Fuhrmann. Voraussetzung: Die empfohlenen Zeitabstände zur Grundimpfung müssten eingehalten werden. 

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Wann wird die Empfehlung ausgeweitet?

Darüber lasse sich keine Aussage treffen, erklärt Fuhrmann. Auch die Stiko macht keine Angaben, ob und wann der Kreis erweitert wird. Verschiedene Experten zeigen sich in dieser Frage eher skeptisch. „Wir haben ganz generell keine Hinweise darauf, dass es sinnvoll wäre, die gesamte Bevölkerung ein drittes Mal zu impfen“, sagte der Virologe Alexander Kekulé kürzlich dem MDR. 

Ist eine Auffrischung notwendig, um den vollständigen Impfschutz zu behalten?

Nein. An den bestehenden Regeln ändere sich durch die neue Empfehlung nichts, sagt Fuhrmann. Im Ausland sieht das teilweise anders aus. Wer beispielsweise in Israel seine Impfung nicht nach sechs Monaten auffrischt, verliert seinen Status als vollständig Geimpfter und damit Freiheiten im gesellschaftlichen ­Leben.

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