In der Innenstadt, so will es der Senat, sollen in Zukunft möglichst wenig Autos unterwegs sein. Die Grünen sprechen sogar von einer autofreien City und planen in ihrem Bau- und Verkehrsressort den Rückbau solcher Magistralen wie Martinistraße und Bürgermeister-Smidt-Straße. Der Wall wird bis Mitte kommenden Jahres zur Fahrradstraße umgestaltet. Das sind bislang die wichtigsten Vorhaben zur Eindämmung des Autoverkehrs. Damit die Menschen trotzdem in die Innenstadt gelangen können, muss es sowohl ein gutes ÖPNV-Angebot geben als auch die Möglichkeit, bequem und hinreichend schnell mit dem Fahrrad das Ziel zu erreichen.
Die City wird nach Angaben der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) von sechs Straßenbahnlinien, fünf BSAG-Buslinien und sieben überregionalen VBN-Buslinien erschlossen. Dies ist schon seit vielen Jahren so. Im vergangenen Jahr gab es im Rahmen der Corona-Maßnahmen zusätzlich noch an Sonnabenden die Linie 11 zwischen Hauptbahnhof und City. Geplant ist laut BSAG, ab Ende August das Fahrtangebot deutlich zu verbessern. So wird beispielsweise auf den Linien 1, 4, 6, 24, 25, 26 und 27 zwischen 9 und 15 Uhr statt eines Zehn-Minuten-Taktes ein 7,5-Minuten-Takt angeboten.
Domsheide und Am Brill sind zentrale ÖPNV-Knotenpunkte
Die Knotenpunkte des ÖPNV sind die Haltestellen Domsheide, wo vor Corona an einem durchschnittlichen Werktag etwa 50.000 Fahrgäste ein- und ausgestiegen sind, und Am Brill, wo es rund 29.000 Fahrgäste waren. Der Schüsselkorb (13.900 Fahrgäste) und die Obernstraße (8200 Fahrgäste) werden nach den Zahlen der BSAG ebenfalls sehr gut genutzt.
Auch vor diesem Hintergrund wird derzeit mächtig darum gerungen, wie es auf der Domsheide weitergeht und was mit der Straßenbahn in der Obernstraße passiert. Der zentrale Haltepunkt zwischen Post, Glocke und Landgericht auf der einen und in der Balgebrückstraße auf der anderen Seite muss dringend saniert werden; Schienen und Weichen sind aufgebraucht, außerdem soll der Platz insgesamt ein neues Antlitz bekommen. Der Streit dreht sich darum, ob die Straßenbahnen künftig zentral vor dem Konzerthaus Glocke oder in der Balgebrückstraße halten sollen. Noch nicht entschieden ist ferner, ob die Bahn weiterhin durch die Obernstraße fährt oder künftig den Weg durch die Martinistraße nimmt.
Für die Radfahrer ist die City-Route „Wallring“ geplant. Sie wird an den Wallanlagen entlang ins Stephaniviertel führen, von dort über die Stephanibrücke in die Alte Neustadt und über die Wilhelm-Kaisen-Brücke zurück an den Wall.