Bremens Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) will die Quarantäne- und Isolationspflicht für Kinder aufheben. Geht es nach ihr, sollen sich auch nachweislich mit Corona infizierte Kinder zukünftig nicht mehr vollständig isolieren müssen. Das geht aus einem unveröffentlichten Positionspapier hervor, das dem WESER-KURIER vorliegt.
Keine Quarantäne mehr für Kinder? Umsetzung noch fraglich
Darin heißt es: "Unsere Bildungseinrichtungen sind durch die etablierten Hygienemaßnahmen ausreichend geschützt. Es reicht, wenn erkrankte Kinder in Eigenverantwortung zu Hause bleiben, wie es auch vor der Pandemie üblich war. Kranke Kinder gehören nicht in Kita und Schule, gehören aber ebenso wenig in soziale Isolation." Das Auftreten von schweren Erkrankungsfällen bei Minderjährigen sei "außerordentlich gering", wird in dem Papier argumentiert. Kinder dürften nicht wie ungeimpfte Erwachsene behandelt werden. Im ersten Schritt sollten für sie "die gleichen Regelungen gelten wie für vollständig geimpfte, geboosterte Erwachsene". Solange dies bundesrechtlich noch nicht umgesetzt sei, heißt es weiter, werde man alle in Bremen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen.
Eine Sprecherin der Bildungsbehörde bestätigte Aulepps Vorhaben auf Anfrage. Es sei darum gegangen, eine Position zu formulieren, die dem Wohl der Kinder und einer Rückkehr zur Normalität diene. Eine Umsetzung des Vorhabens ist damit noch nicht verbunden. Man werde sich im Senat austauschen, so die Sprecherin. Was Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) von dem Vorstoß hält, war am Donnerstag nicht mehr zu erfahren.
Aulepp selbst geht offenbar davon aus, dass ihr Vorhaben auch auf Widerstand stoßen wird. Schnelle Lockerungen würden in den Kitas und Schulen nicht nur Freude, sondern auch Ängste und Sorgen hervorrufen, heißt es in dem Papier. Es komme darauf an, Akzeptanz herzustellen. Helfen sollen dabei bewährte Instrumente: Die Testpflicht in Kitas und Schulen zum Beispiel will Aulepp laut Positionspapier beibehalten.