Die Bremer City-Initiative setzt sich dafür ein, 2200 Pkw-Stellplätze in den innerstädtischen Parkhäusern zu erhalten. Die Forderung ist Teil einer ausführlichen Stellungnahme zum Verkehrsentwicklungsplan (VEP), Bremens Instrument zur langfristigen Verkehrsplanung. Der VEP-Beirat, dem auch die City-Initiative angehört, hatte im Juli die Fortschreibung des Plans bis zum Jahr 2030 beschlossen. Nun befassen sich Senat und Bürgerschaft damit. Anfang August habe man "der Weitergabe an die politischen Gremien unter Vorbehalten zugestimmt", erklärt die City-Initiative. Die Diskussionen im VEP-Beirat seien in Teilen "sehr zäh" gewesen. "Oft wurde bedauerlicherweise ideologisch gekämpft, anstatt einzelne Sachlagen konstruktiv zu klären", so Stefan Brockmann, stellvertretender Vorsitzender der City-Initiative.
Man habe dem Maßnahmenkatalog zugestimmt, damit es bei den unkritischen Punkten – zum Beispiel der Verbesserung des innerstädtischen ÖPNV – vorangehe. Auch den Rückbau der Martinistraße auf eine Fahrspur pro Richtung begrüßt die City-Initiative laut eigener Aussage. Die Interessen der innerstädtischen Wirtschaft sehen sowohl Brockmann als auch Carolin Reuther, Geschäftsführerin der City-Initiative, noch nicht ausreichend berücksichtigt. Die Innenstadt müsse für alle Verkehrsteilnehmer erreichbar sein, lautet eine Forderung, die die Initiative mit dem Erhalt der Parkplätze verknüpft. Man befürchte, dass die Maßnahmen des VEP ein "Flickwerk" bleiben könnten. Wichtig sei es, vor Veränderungen erst Alternativangebote zu schaffen.
Kritik an der City-Initiative selbst hatten im Juli wiederum der BUND und der ADFC geäußert. SPD, Handelskammer und City-Initiative bildeten eine "Koalition der Verhinderer", hieß es. Dem BUND und dem ADFC geht der neue VEP nicht weit genug – insbesondere in Sachen Verkehrswende.