Die Führung des Bremer Klinikverbundes Gesundheit Nord (Geno) trifft bei ihren Plänen für eine Strukturveränderung in der Geburtshilfe und Gynäkologie auf zunehmenden Widerstand. Nachdem sich der Beirat Obervieland und der Betriebsrat des Klinikums Links der Weser (LdW) bereits ablehnend geäußert hatten, meldet sich nun auch ein Bündnis aus der medizinischen Fachwelt zu Wort.
Wie berichtet, plant die Geno, Geburtshilfe, Frühchenversorgung und Frauenheilkunde am Klinikum Mitte (KBM) zu konzentrieren. Die derzeit vorhandenen Kapazitäten am LdW sollen deshalb an die Bismarckstraße umziehen. In einem gemeinsamen Schreiben an Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) und Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) machen die Berufsverbände der Frauenärzte, der Kinder- und Jugendärzte sowie der Hebammenlandesverband erhebliche Bedenken geltend. Sie sind überzeugt: „Durch diese Verlegung und Schließung der Geburtshilfe in LdW würden dann wohl noch weniger geburtshilfliche Kapazitäten zur Verfügung stehen als jetzt.“
Nicht alle Mitarbeiter aus dem Klinikum Links der Weser würden nämlich die Verlegung nach Mitte mitmachen. Einige, so befürchtet das Bündnis, würden sich einen anderen Arbeitgeber suchen, andere eine Versetzung innerhalb des LdW vorziehen. Im Resultat werde es zu einer Verschärfung des Fachkräftemangels in der Bremer Geburtshilfe kommen. Der Plan, diesem Mangel durch Konzentration der Kapazitäten am KBM zu begegnen, gehe deshalb nicht auf. Wenn eine solche Zusammenlegung aber politisch gewollt sei, müssten zumindest einige räumliche und personelle Voraussetzungen geschaffen werden, sodass am KBM 3000 bis 3500 Geburten pro Jahr bewältigt werden können.
Der SPD Ortsverein Habenhausen-Arsten hat sich klar gegen den Abzug der Geburtshilfe und Gynäkologie vom Klinikum Links der Weser positioniert. Eine von den Sozialdemokraten gestartete Online-Petition ist bereits über tausendmal gezeichnet worden.