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Bremer Bundestagskandidaten im Interview Mehr Geld für Kommunen soll her

Seit sechs Jahren vertritt Sarah Ryglewski im Bundestag ihre Heimatstadt Bremen. Die Sozialdemokratin will sich unter anderem dafür einsetzen, dass Kommunen von ihren Altschulden befreit werden.
21.08.2021, 05:00 Uhr
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Mehr Geld für Kommunen soll her
Von Katia Backhaus

Wahlbremerin Sarah Ryglewski (SPD) will ihr Mandat im Bundestag verteidigen. Die 38-Jährige ist seit 20 Jahren aktive Sozialdemokratin und sieht vor allem im Finanz- und Investitionsbereich Handlungsbedarf.

Welche inhaltlichen Schwerpunkte vertreten Sie?

Ich setze mich dafür ein, Kommunen finanziell deutlich besser auszustatten. Denn der Großteil der Investitionen in die Daseinsvorsorge und in gute Lebensbedingungen vor Ort – zum Beispiel in neue Kita-Plätze, gute Schulen, lebenswerte Innenstädte oder ein breites ÖPNV-Angebot – wird in den Kommunen getätigt. Außerdem brauchen wir einen verlässlichen Sozialstaat, der den Menschen mit Respekt begegnet und ihnen das Leben leichter und sicherer macht. Zum Beispiel mit einem leichteren Zugang zum Arbeitslosengeld I, einem dauerhaft stabilen Rentenniveau oder einem Bürgergeld, das Hartz IV ersetzt und ein Leben in Würde sowie gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht.

Wie wollen Sie sich in Berlin für Ihren Wahlkreis einsetzen?

Neben der besseren finanziellen Ausstattung mache ich mich im Bund dafür stark, dass Städte und Gemeinden von ihren Altschulden befreit werden. Denn wie in Bremen sind sie oft keine Folge von Verschwendung, sondern von strukturellen Umbrüchen. Bremen ist als starker Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort für die Zukunft gut aufgestellt und hat das Potenzial, Innovationen voranzutreiben, zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen und Einkommen und Perspektiven für viele Menschen zu sichern. Voraussetzung dafür ist, dass Bremen handlungsfähig bleibt. Ein finanzieller Neuanfang ermöglicht unserer Stadt, ihre Zukunft selbst zu gestalten, in gute Lebensbedingungen vor Ort und in eine nachhaltige Industrie zu investieren, die das Klima schützt und zukunftsfähige Arbeitsplätze sichert.

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Wie schätzen Sie Ihre Verankerung im Wahlkreis ein?

Ich bin vor 20 Jahren nach Bremen gekommen, um zu studieren, ich habe hier meinen ersten Job gefunden, meinen Mann kennengelernt und mache hier seit 15 Jahren Politik. Bremen ist mein Zuhause. Ich lege großen Wert auf einen engen Dialog mit allen Bremer*innen – zum Beispiel im Rahmen meiner mobilen Bürgersprechstunde. Damit bin ich regelmäßig in allen Stadtteilen meines Wahlkreises und bekomme in den Gesprächen sehr gut mit, was Anliegen und Probleme sind.

Welche Aufgaben möchten Sie vertiefen und wie?

Ich setze mich seit jeher ein für einen starken finanziellen Verbraucherschutz und das möchte ich auch in Zukunft vorantreiben. Wir brauchen klare Regeln für Banken und Versicherungen und eine Aufsicht, die auch proaktiv im Sinne der Verbraucher*innen tätig ist. Damit sie sich darauf verlassen können, dass sie nicht über den Tisch gezogen werden und selbstbestimmte Entscheidungen treffen können.

Wenn Ihre Partei mitregiert, was sollte sofort umgesetzt werden?

Die SPD setzt sich weiter ein für eine lebenswerte Zukunft, eine Gesellschaft des Respekts und ein souveränes Europa in der Welt. Mit Olaf Scholz als Bundeskanzler wird die Erhöhung des Mindestlohns auf zunächst zwölf Euro zu den ersten Maßnahmen gehören, die umgesetzt werden. Denn wer den ganzen Tag arbeitet, muss von seinem Lohn ohne zusätzliche Unterstützung leben können. Und wir machen Tempo beim Klimaschutz und schaffen sichere Arbeitsplätze.

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Zur Person

Geburtsort: Köln

Alter: 38 Jahre

Beruf: Diplom-Politologin, Bundestagsabgeordnete, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium

Parteizugehörigkeit: SPD

Politisch aktiv seit: 2001

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