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Sechs Bremerinnen und Bremer haben besondere Qualifikation für ehrenamtliches Engagement in Blockdiek erworben Das Quartier neu entdecken

Blockdiek. Sechs Bürger haben sich durch ihre Ausbildung „Bürgerin/Bürger im Quartier“ (BIQ) nun für ehrenamtliches Engagement in Blockdiek qualifiziert. Es war der dritte Durchgang der von der Bremer Heimstiftung seit 2013 angebotenen Fortbildung für ehrenamtliches Engagement.
15.02.2016, 00:00 Uhr
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Von Edwin Platt

Sechs Bürger haben sich durch ihre Ausbildung „Bürgerin/Bürger im Quartier“ (BIQ) nun für ehrenamtliches Engagement in Blockdiek qualifiziert. Es war der dritte Durchgang der von der Bremer Heimstiftung seit 2013 angebotenen Fortbildung für ehrenamtliches Engagement. Bei der Abschlussveranstaltung im Café Blocksberg ergriff Alexander Künzel, Vorstandsvorsitzender der Bremer Heimstiftung, feierlich das Wort: „20 Jahre Ruhestand nach einem arbeitsreichen Leben, das ist eine Vorstellung aus Bismarcks Zeiten. Heute möchten wir eher 20 schöne Jahre im Rentenalter, noch bevor die Ruhe eintritt. Eine Möglichkeit dazu ist ,Bürger im Quartier’ zu werden. Was wären Profis ohne die Unterstützung Ehrenamtlicher? Durch den demografischen Wandel gehen heute in Deutschland zwei in die Rente, während einer ins Berufsleben eintritt.“

Seit September 2015 haben die sechs Teilnehmer in Blockdiek viele örtliche Institutionen besucht, Kontakte geknüpft und Informationen gesammelt. Aber sie haben sich auch orientiert – dahingehend, welche Tätigkeit ihnen liegt und wo sie das Gefühl haben, dass Hilfe angebracht ist.

Erinnerungen schweifen zurück an ein ersten Treffen mit Pastor Jörg-Stefan Tiessen. Außer Orientierung und Informationen, so sind sich die Teilnehmer einig, hätten sie Gruppenzusammenhalt, Handlungswissen und Teamgeist sowie das Gefühl gewonnen, mit einer starken Gruppe mehr durchsetzen zu können. Sie hätten aber auch gute Unterstützung durch Institutionen wie beispielsweise den Ellener Hof gehabt. Jeder Teilnehmer erhielt eine Urkunde samt Blume und stellte Ansätze fürs eigene Engagement vor. Hannelore Cerit ist Bewohnersprecherin in einer Einrichtung und aktiv in einem Stadtteilhaus. Eberhard Janz ruft ein Nachbarschaftstreffen für gemeinschaftliche Hilfen ins Leben.

Marlies Detering besucht ältere Menschen. Christa Kruse hat sechs Computer organisiert, um einen Computertreff für Blockdiek zu starten. Sie legt Wert darauf, dass die Betonung auf Treff liegt: „Wir wollen zusammen klönen, auch frühstücken. Der Computer ist das Zweite nach der Geselligkeit“. Odette Martin will sich im Ellener Feld mit einem Beratungsbüro für Behinderte für deren Inklusion engagieren. Barbara Rosenhagen ist in Pflegeeinrichtungen aktiv, und sagt: „Ich bleibe im Hintergrund.“

Die beiden Ausbilderinnen Elke Munderloh und Kornelia Renemann schildern die Aufgaben, die den Blick der Teilnehmer auf ihren Stadtteil verändert haben. Da war ein Schieben mit dem Rollstuhl, verbunden mit einer Wohnungssuche. „So hatte ich meinen Stadtteil noch nie gesehen“, gesteht Christa Kruse. „Ich kam durch keine Tür, die nach außen öffnet.“ Zweites Szenario: Eine alleinerziehende Mutter sucht eine Arbeit und parallel dazu eine damit zu vereinbarende Kinderbetreuung.

Ein Vortrag der Gewoba über „Wohnen heute“ gehörte ebenso zu der Qualifikation wie der Besuch einer Wohngruppe für unbegleitete Jugendliche. Viele Gäste, darunter Sabine Schöbel vom Ellener Hof, Quartiersmanager Jörn Hermening, Aykut Tasan und Stefan Kunold oder Ralf Schumann von der Gewoba sowie Ortsamtsleiter Ulrich Schlüter, halten die Qualifizierung für einen doppelten Gewinn – nicht nur für die Teilnehmenden, sondern sehen darin auch ein mögliches mehrfaches Plus für den Stadtteil.

Mehr Informationen und Termine zur Fortbildung „Bürger/Bürgerin im Quartier“ gibt es bei Elke Munderloh unter der Telefonnummer 301 61 23.

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