Östliche Vorstadt/Mitte. Dieses Jahr gibt es 2000 Euro mehr. Zum Motto „...dazugelernt! Bildung und umzu“ wird am Donnerstag, 23. November, um 17 Uhr im Bürgerhaus Weserterrassen am Osterdeich 70b der Förderpreis für beispielhafte Kinder- und Jugendarbeit verliehen. Zum ersten Mal wird in diesem Jahr ein weiterer Sonderpreis vergeben. Die Rudolf-Knupp-Stiftung aus Solingen will sich ab sofort jährlich beim Förderpreis einbringen und ist neben der Stiftung Dr. Heines die zweite, die einen Sonderpreis auslobt. Das Preisgeld steigt damit von insgesamt 10 000 auf 12 000 Euro.
„Wir haben eine große Zustiftung bekommen im vergangenen Jahr von einer Bremerin“, sagt die Vorsitzende der Rudolf-Knupp-Stiftung Gunda Sauerbrey. Diese Bremerin war Inge Kreuser, die Witwe von Kurt Kreuser. Kurt Kreuser arbeitete ab 1955 zehn Jahre lang in der Bremer Senatsverwaltung, bevor er nach Bonn wechselte. Schon früh begann er, sich nebenberuflich und ehrenamtlich in Vorständen und Kuratorien verschiedener Stiftungen zu engagieren. 1982 stieß er zum Bundesverband Deutscher Stiftungen, bei dem er ab 1986 Geschäftsführendes Vorstandsmitglied und ab 1994 Ehrenmitglied war.
Inge Kreuser wuchs in Bremen auf, kehrte Anfang 2016 von Bonn nach Bremen zurück und ist vor etwa einem Jahr gestorben. Sie hat darum gebeten, das Geld, das sie gestiftet hat, in Bremer Projekte zu stecken. „Ich wollte nicht das Rad neu erfinden“, sagt Gunda Sauerbrey, deren Aufgabe es war, diesen Wunsch zu erfüllen. Sie nahm Kontakt zur Helga-und-Reinhard-Werner-Stiftung, ehemals Weserterrassen-Stiftung, auf und wurde von einem tollen Team freudig empfangen. „Wir haben sofort einen gemeinsamen Boden gefunden“, so die Vorsitzende der Rudolf-Knupp-Stiftung. In Solingen setzt sich die Stiftung für „vernachlässigte, kranke, erholungsbedürftige Kinder und Heranwachsende“ ein, wie auf der Website zu lesen ist. Auch die Helga-und-Reinhard-Werner-Stiftung setzt sich für benachteiligte Kinder im Stadtteil ein. Neben dem Förderpreis hat Reinhard Werner auch die Bildungsbrücke gegründet, die Familien bei den Bildungsnebenkosten hilft. Es sei also sinnvoll, dass sie etwas zusammen machen, so Gunda Sauerbrey.
Die Rudolf-Knupp-Stiftung wurde 1999 von Knupps Witwe Elfriede gegründet. Er selbst hatte kurz vor seinem Tod vorgehabt, eine Stiftung für Kinder in Not zu gründen. Elfriede Knupp erfüllte ihm diesen Wunsch. Sie starb im Mai 2014 im Alter von 103 Jahren. Gunda Sauerbrey, die als Stiftungsberaterin in Berlin arbeitet, ist von Beginn an dabei. Kurt Kreuser war ihr Chef im Bundesverband Deutscher Stiftungen. Mit ihm zusammen habe sie viele Stiftungen errichtet, sagt sie.
Bremer Projekte
Für den Förderpreis für beispielhafte Kinder- und Jugendarbeit konnten sich Projekte aus Mitte und der Östlichen Vorstadt, die sich mit außerschulischer Bildung befassen, bis September bewerben. Zu einer Jury-Sitzung im Oktober kam auch Gunda Sauerbrey aus Berlin nach Bremen, um die auszuzeichnenden Projekte mit auszuwählen.
Wer den Sonderpreis der Rudolf-Knupp-Stiftung bekommt, wird natürlich noch nicht verraten. Nur so viel: Von den Bewerbern war Gunda Sauerbrey angetan. Sie habe gehofft, solche Projekte zu sehen zu bekommen, wie es bei der Jury-Sitzung auch der Fall war. Eines davon hat sie für den Sonderpreis der Solinger Stiftung ausgewählt.
Auch die Stiftung Dr. Heines wählt selbst ein Projekt aus, das einen Sonderpreis bekommt. In der Jury sitzen darüber hinaus Vertreter der Sponsoren, die das restliche Preisgeld von 8000 Euro verteilen. Neben der Helga-und-Reinhard-Werner-Stiftung gehören zu den Sponsoren auch die Beiräte Mitte und Östliche Vorstadt, Werder Bremen und die Krankenversicherung AOK sowie die Sparkasse.
Der Förderpreis wird bereits zum 18. Mal verliehen. Seit einigen Jahren steht er immer unter einem bestimmten Motto. Dieses Jahr ist das Motto „...dazugelernt! Bildung und umzu“. Die einzelnen Preise verleihen am Donnerstag, 23. November, im Bürgerhaus Weserterrassen diejenigen, die sie ausschreiben. Das sind die Juroren und Vertreter der Sponsoren, Vertreter der Stiftung Dr. Heines sowie der Rudolf-Knupp-Stiftung. Gunda Sauerbrey wird für die Verleihung wieder nach Bremen kommen.