Der schwindende Rückhalt des Senats bei den Bremern bringt nicht allen Oppositionsparteien Vorteile. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest-Dimap profitieren vom sinkenden Vertrauen in Rot-Grün vor allem die Linken. Ihre Zustimmungswerte steigen. Die Zahlen vermitteln weitere fünf Erkenntnisse:
1. Die CDU holt im Vergleich zur SPD auf
Vorgenommen hat man sich, im Mai 2019 die SPD als stärkste Kraft abzulösen und ein Wahlergebnis zu holen, das ungefähr bei 35 Prozent liegt. Davon ist die CDU mit aktuell 24 Prozent bei der Sonntagsfrage noch weit entfernt. Allerdings ist sie der SPD (26 Prozent) schon dicht auf den Fersen und bei der Zufriedenheit mit der politischen Arbeit steht sie mit 39 Prozent Zustimmung (SPD 38 Prozent) besser dar. Allerdings sind auch 52 Prozent unzufrieden.
2. Carsten Meyer-Heder kennen viele Bremer nicht
Der neue Herausforderer für Bürgermeister Carsten Sieling hat noch viel Arbeit vor sich. Seine wichtigste Aufgabe wird es sein, sich bei den Bremern bekannt zu machen. Im Moment geben 55 Prozent der Wähler an, ihn nicht zu kennen. 24 Prozent können ihn nicht einschätzen. Auch bei seinen eigenen Leuten, den CDU-Wählern, sind Meyer-Heders Unbekanntheitswerte mit 50 beziehungsweise 25 Prozent in diesen Kategorien hoch.
3. Positiver Trend für die Linken
Die politische Oppositionsarbeit der Linken wird von den Bremern geschätzt. 38 Prozent der Wähler äußern sich "sehr zufrieden" oder "zufrieden", damit liegt sie bei den Zustimmungswerten gleichauf mit SPD und Grünen und erreicht im Vergleich zu einer Infratest-Dimap-Umfrage im Mai 2016 ein Plus von zehn Prozentpunkten. Allerdings sind auch 47 Prozent unzufrieden.
4. Die Rechten profitieren nicht
Was die Sonntagsfrage angeht, schlägt sich die Unzufriedenheit der Bremer mit der Politik nicht in stark steigenden Werten für die Parteien am rechten Rand nieder. Die AFD verliert an Zustimmung, zufrieden mit ihrer politischen Arbeit äußern sich sieben Prozent der Wähler, "weniger" oder "gar nicht" unzufrieden insgesamt 78 Prozent.
5. Die Unbekanntheit der Politiker insgesamt ist hoch
Ein grundsätzliches Problem der Bremer Politik ist, dass viele Wähler nicht wissen, wer da eigentlich für sie Politik macht. Das ist beim Senat so, aber auch bei den Chefs der Oppositionsparteien: Vielen Bremern sagen die Namen der führenden Politiker nichts, oder sie trauen sich kein Urteil über sie zu.