Ladendieb ganz ohne Flüüügel: Gleich 42 Energydrink-Dosen entwendete im Januar ein Ladendieb in der Altstadt. Die Dosen versteckte er in Jacke und Rucksack, ging dann zur Kasse, wo er immerhin eine Flasche Bier bezahlen wollte. Das Sicherheitspersonal des Ladens konnte er damit nicht täuschen, die Polizei kassierte den als Intensivtäter bekannten 31-Jährigen ein und brachte ihn in die Justizvollzugsanstalt. An Flucht war dabei nicht zu denken, obwohl der Energiedrink laut Werbung doch eigentlich Flüüügel verleihen sollte, witzelte die Pressestelle der Polizei.
"Woltmershausen gegen Seehausen": Im Februar artete ein Grünkohlessen in Seehausen zur Massenschlägerei zweier Kohlfahrtgesellschaften aus. Die Ursache für die Auseinandersetzung in alkoholgeschwängerten Atmosphäre war letztlich nicht zu klären. Zeugen berichteten vom Ruf eines Gastes: "Woltmershausen gegen Seehausen!" Beteiligt waren 30 Personen, zum Einsatz kamen unter anderem Pfefferspray, Messer und ein Elektroschocker.
Dumm gelaufen I: In Huchting versuchten zwei Diebe im März einen VW Tiguan zu stehlen. Als die Alarmanlage des Fahrzeugs auslöste, geriet einer der Täter in Panik, schlug die Tür des Fahrzeugs zu – und sperrte damit seinen Komplizen im Inneren des Wagens ein. Die alarmierte Polizei nahm den eingesperrten Täter kurz darauf fest. Doch damit noch nicht genug an Unbill für die Täter: Als der geflüchtet Komplize einige Zeit später mit seinem Auto erneut am Tatort auftauchte, wurde auch er von Einsatzkräften der Polizei gestellt. Bei der Durchsuchung seines Fahrzeugs fanden die Ermittler eine bunte Mischung von hochwertigen Bekleidungsartikeln, teilweise noch mit Sicherungsetiketten versehen, Taschen, die offensichtlich für den Diebstahl präpariert waren, sowie mutmaßliches Einbruchswerkzeug.
Bienenklau im großen Stil: Nicht weniger als zehn Bienenvölker wurden im März einem Imker in Gröpelingen gestohlen. Die Bienen hatten in einem ausgewiesenen Bienenplatz im Felsenbirnenweg in speziell für sie designten Styroporkisten ihr Zuhause. Jedes dieser komplett mit Futter und Waben ausgestatten "Bienenappartements" beherbergte zwischen 10.000 und 15.000 summende Bewohner.
Über den Dächern von Bremen: Eine gehörige Portion Chuzpe legten im März Juwelendiebe in der Östlichen Vorstadt an den Tag. Das Einbrecherduo drang am frühen Morgen in ein Juweliergeschäft im Steintorviertel ein und entwendete jede Menge Schmuck. Offensichtlich durch etwas gestört, brachen die Diebe ihr weiteres Vorhaben ab und flüchteten über das Vordach und dann über weitere Dächer in der Straße Vor dem Steintor. Schließlich hangelten sie sich vom Dach eines Mehrparteienhauses auf einen Balkon ab, klopften an die Tür der 41-jährigen Bewohnerin und gaben sich kurzerhand als Dachdecker aus, die sich ausgesperrt hatten. Die Frau ließ sie durch ihre Wohnung gehen, anschließend verschwanden sie unerkannt.
Zu betrunken für den Drogenhandel: Im Juni versuchte ein offensichtlich betrunkener Radfahrer in der Vahr sich einer Verkehrskontrolle zu entziehen. Der Mann flüchtete in einen Garageninnenhof, gefolgt vom Streifenwagen. Als er versuchte, sich zwischen Streifenwagen und Hauswand hindurchzuquetschen, stürzte er. Ein freiwilliger Atemalkoholtest des lallenden und schwankenden 39-Jährigen ergab über 1,2 Promille. Wie sich zeigen sollte, führte der Mann außerdem einen Bauchladen mit einer beeindruckenden Sammlung diverser Drogen wie Kokain, Speed und Ketamin mit sich.
Dumm gelaufen II: Im Juli wurde die Polizei alarmiert, weil die Wohnungstür eines Mieters in der Vahr seit Stunden offenstand und aus der Wohnung helles Licht erkennbar war. Nachdem weder auf Klingeln noch auf Klopfen eine Reaktion erfolgte, entschieden die Polizisten, die Wohnung zu betreten, um eine mögliche hilflose Lage des Mieters auszuschließen. Drinnen fanden sie zwar nicht den 39-jährigen Mieter, dafür aber Lüftungsanlagen, künstliches Licht und diverse Pflanzcontainer, gefüllt mit knapp 40 Cannabispflanzen.
Verhängnisvolle Liebe zu Friseursalons: Ein 32 Jahre alter Einbrecher mit einer Leidenschaft für Friseursalons wurde im Juli in Lesum festgenommen. Er hatte spät abends mit einem Gullydeckel die Scheibe eines Friseurgeschäftes eingeschlagen. Womit er zwar in den Laden gelangte, durch den damit verbundenen Lärm aber erst die Nachbarschaft und dann die alarmierte Polizei auf den Plan brachte. Letztere fand bei dem Mann ein Smartphone, das an der Kassentheke gelegen hatte, sowie diverse Drogen. Der 32-Jährige war den Beamten übrigens bekannt – erst in der Nacht zuvor war er in einen anderen Friseursalon eingebrochen und auch dort geschnappt worden.
15-jähriger kapert Bus: Im August sorgte ein 15-Jähriger für Aufsehen in der Bahnhofsvorstadt. Alles begann damit, dass der Jugendliche sich am Abend einem Busfahrer gegenüber als Praktikant eines Busunternehmens ausgab. Er überzeugte mit beeindruckender Detailkenntnis und begleitete den Fahrer auf seiner Tour. Am Hugo-Schauinsland-Platz verließ der Busfahrer den Bus – gemeinsam mit dem jugendlichen "Praktikanten". Doch der kehrte kurz darauf zurück, öffnete die Tür und setzte die Fahrt fort. An einer Haltestelle in der Schlengstraße lud er arglose Passagiere ein, die tatsächlich glaubten, einen regulären Busfahrer vor sich zu haben. Währenddessen bemerkte der echte Busfahrer den Diebstahl des Fahrzeugs und alarmierte die Polizei. Nach einer raschen Ortung konnte die Polizei den Jugendlichen in Sebaldsbrück stoppen. Verletzt wurde niemand, der Bus kam mit Lackschäden und unerwünschtes Gestrüpp an seiner Karosserie davon.
Wilde Flucht: An einem Sonnabendnachmittag im September fiel einer Streifenwagenbesatzung in Gröpelingen ein schwarzer Peugeot auf, der in falscher Richtung in einer Einbahnstraße unterwegs war. Als der Fahrer den Streifenwagen sah, legte er den Rückwärtsgang ein und versuchte zu fliehen. Dabei rammte er im Schlangenlinienkurs zwei parkende Fahrzeuge. Kein Grund für den 31-Jährigen, um anzuhalten. Im Gegenteil: In überhöhter Geschwindigkeit setzte er seine wilde Fahrt fort. Zunächst ging es über Gleiskörper, dann in den Gegenverkehr, erneut entgegen der Fahrtrichtung in eine Einbahnstraße und letztlich über einen Gehweg. Im Grünzug West konnte die Polizei den Mann schließlich stoppen. Weder war er im Besitz eines Führerscheins, noch hatte sein Fahrzeug eine Zulassung. Aber eine Erklärung für seine waghalsige Flucht hatte er: Die Bremsen seines Wagens hätten nicht funktioniert.
Polizei mit Drogentaxi verwechselt: Ebenfalls im September parkte ein ziviles Einsatzfahrzeug der Polizei in Findorff am Straßenrand, als ein offenbar leicht orientierungsloser Mann die Szenerie betrat. Er spazierte um den Wagen herum, öffnete die Beifahrertür und setzte sich fröhlich grinsend zu dem verdutzten Zivilpolizisten. Ganz der höfliche Gast, streckte er dem Beamten freundlich die Hand entgegen und fragte, ob man nicht endlich losfahren wolle. Als der Polizist dankend ablehnte, dämmerte es dem Mann wohl, dass er sich ins falsche "Taxi" gesetzt hatte – und in was für eins. Erschrocken sprang er wieder aus dem Wagen, machte sich auf zu einem anderen Fahrzeug, wenige Meter entfernt. Ein Mercedes, bei dem der Duft von Marihuana förmlich aus den geöffneten Fenstern quoll. Der Fahrer erkannte offensichtlich die für ihn brenzlige Situation und fuhr los, kam allerdings nicht weit. Die Polizei stoppte ihn und staunte nicht schlecht: Er hatte knapp 300 Gramm Marihuana, fein säuberlich in Verkaufseinheiten verpackt, zwei Messer, eine ordentliche Summe Bargeld und einige wertvolle Mobiltelefone dabei.
Dumm gelaufen III: Nicht gerade als Meister der Planung erwies sich im November ein Einbrecherduo in Walle: Ausgerechnet während Polizisten einen Diebstahl aufnahmen, versuchten die beiden direkt im Hinterhof des Tatorts ihr Glück. Die Einsatzkräfte waren gerade dabei, im Haus einer Anwohnerin der Lupinenstraße eine Strafanzeige aufzunehmen, als sie durch das Fenster zum Hof einen Mann bemerkten, der auffällig interessiert an einem Gartenschuppen war – und damit begann, diesen aufzubrechen. Die Polizisten eilten nach draußen und kassierten den Mann ein. Und seinen vor dem Hoftor als Wachposten abgestellten Kompagnon gleich mit.
Vergebliches Versteckspielen: Im November drang abends im Dunklen ein 24-Jähriger über ein auf kipp stehendes Kellerfenster in ein Reihenhaus ein. Über eine installierte Videoüberwachung wurde der Einbruch allerdings von Bewohnern beobachtet. Als die alarmierte Polizei anrückte, versuchte der Einbrecher sich zu verstecken. Vergebens – die Beamten fanden ihm unter einem Wäscheberg im Keller.