Ich hätte mir nicht vorstellen können, wie arbeitsintensiv das Leben als Harvard-Studentin ist. Und ich bin nicht die Einzige, der es so geht. Natürlich haben meine Freunde und ich schon etwas an Arbeit erwartet. Jedoch hätte ich nicht gedacht, dass ich pro Woche knapp 400 Seiten zu lesen habe und dann noch wöchentliche Hausaufgaben bekomme, in denen ich zum Beispiel programmieren muss. Ich hätte mir niemals ausdenken können, nicht einmal in meinen kühnsten Träumen, dass ich für ein Seminar in politischer Psychologie programmieren muss.
Dabei verbringe ich auch sehr viel Zeit in den Bibliotheken, meistens im Cabot Science Center oder in der Widener Library. Zu Harvards Bibliothekssystem gehören über 70 verschiedene Bibliotheken und Einrichtungen, die sich über den gesamten Campus verteilen.
Bei den ganzen Aufgaben braucht man eine Kompensation, um sich entspannen zu können. Ich glaube, dass mir hier trotzdem eine gute Balance gelingt, zwischen dem Lernen, den außerschulischen Aktivitäten und der Zeit mit meinen Freunden.
Lernen bis spätabends
Meine Freundesgruppe besteht hauptsächlich aus Studierenden der Fächer Statistik, Mathematik und Biologie. Wir treffen uns fast immer im Cabot Science Center, einer Bibliothek mit kleineren Arbeitsräumen. Hier setzen wir uns täglich zu sechst nach dem Abendessen zusammen. Und obwohl jeder für sich individuell arbeitet, finden wir doch Momente, in denen wir alle lachen und uns etwas von der Arbeit ablenken. Wir lernen fast jeden Abend von 19 bis 23.30 Uhr. Danach sind wir in einem der Gemeinschaftsräume, um uns die Zeit zu vertreiben. Wir spielen drei Runden Billard, in zwei festen Teams, drei gegen drei. Dabei sind schon jetzt Momente passiert, die ich nie in meinem Leben vergessen werde.