„Das hat etwas vom Zauber von Weihnachten“, beschreibt Thilo Schmitz das Gefühl, wenn sich die Türen zur 475. Schaffermahlzeit in der Oberen Rathaushalle öffnen werden. Ein ganz besonders feierliches Gefühl, das auch die auswärtigen Gäste erfasse. Erheblich sei die Image-Werbung und Multiplikatoren-Wirkung der Veranstaltung für Bremen, das sonst öfter mit Negativschlagzeilen in Verbindung gebracht werde, sagt er.
Schmitz ist der zweite Schaffer des Jahrgangs 2019. Er wird am 8. Februar die Rede auf Bundespräsident und Vaterland sowie die Rede auf Haus Seefahrt, Vorsteher und Ober-Alte halten. Zu den organisatorischen Aufgaben des zweiten Schaffers gehört es, sich um die Getränke zu kümmern, die alle gespendet werden. Und er sorgt für den Tabak und die Zigarren, die bei der Schaffermahlzeit geraucht werden. Und noch eine wichtige Aufgabe fällt ihm zu: Er ist für die Sicherheit des Ehrengastes zuständig.
Schmitz wurde im venezolanischen Caracas geboren und absolvierte zunächst in Bremen eine Lehre zum Groß- und Außenhandelskaufmann. An das Betriebswirtschaftsstudium in Frankfurt/Main schlossen sich später weitere Studien an der Harvard Business School in Boston an. Mitte der 1990er-Jahre stieg er in das Familienunternehmen Ofica S.A. in Caracas ein und leitete von 1997 bis 2008 die Ofica Gruppe, eine Dachorganisation für verschiedene Unternehmungen in Süd- und Zentral-Amerika. Dann zog es ihn aus Sicherheitsgründen von Venezuela nach Bremen. Seitdem ist er Inhaber der Firma Carpe Diem und Geschäftsführender Gesellschafter der Firma Pycom.
„Alles, was für Bremen gut ist“, nach diesem Schaffer-Credo lebt Schmitz auch privat. So ist es für für den dreifachen Familienvater Ehrensache, sich sozial für den gesellschaftlichen Zusammenhalt Bremens zu engagieren: seit 2010 in der Johanniter Hilfsgemeinschaft Bremen, deren Vorstandsvorsitzender er seit 2016 ist. Zudem ist er Diakon in der St. Ansgarii-Gemeinde in Schwachhausen und Vorstandsmitglied des Bremer Treffs und des Vereins zur Förderung der Ausbildung und der Wirtschaft in Lateinamerika. Auch sitzt er im Verwaltungsrat im Verein für Innere Mission. Dass ihm bei all diesen verschiedenen Tätigkeiten nicht die Puste ausgeht, dafür spricht, dass er 2005 den deutschen Ironman in Frankfurt mit Erfolg absolvierte.
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Die Schaffermahlzeit wird jeweils am zweiten Februar in der Oberen Rathaushalle veranstaltet, 2019 zum 475. Mal. Die Spenden der auswärtigen Gäste fließen der Stiftung des Hauses Seefahrt zu. Es ist das weltweit älteste Sozialwerk für in Not geratene Seeleute, die auf dem Seefahrtshof in Bremen-Grohn wohnen.