Nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien mit über 11.000 Toten wollen auch die Bremer den Opfern helfen. Viele Menschen vor Ort brauchen Medikamente, Lebensmittel und Winterkleidung, daher haben einige Bremer in den vergangenen Tagen privat bereits Spendensammlungen initiiert. Der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer rät allerdings von Sachspenden ab.
"Zum jetzigen Zeitpunkt können diese nur schwer koordiniert, transportiert und eingesetzt werden. Absolute Priorität haben derzeit die Rettungs- und Bergungsmaßnahmen und die Hilfeleistungen durch auf Großschadensereignisse vorbereitete staatliche und nichtstaatliche Stellen", erklärt Mäurer. Sollten private Sachspenden zu einem späteren Zeitpunkt sinnvoll sein, werde dazu aufgerufen. Das Innenressort rät zu finanziellen Spenden, zum Beispiel an "Aktion Deutschland hilft".
Auch Bremens Partnerstadt Izmir engagiert sich gemeinsam mit dem Verband DIDER für Geldspenden, mit denen gezielt Hilfsgüter angeschafft werden können. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage www.izmir.bel.tr.
- Katastrophenhilfe: Hier können Sie spenden
Der Bremer Senat ist sehr betroffen über die Folgen des Erdbebens in der Türkei und in Syrien. Er steht in einem engen Austausch mit den zuständigen Behörden des Bundes, der die Hilfeleistung Deutschlands koordiniert. "Derzeit sind noch keine Unterstützungsleistungen aus Bremen angefragt worden. Sollte dies geschehen, werden wir im Rahmen unserer Möglichkeiten selbstverständlich Hilfe leisten", versprach Bürgermeister Andreas Bovenschulte.
Bremer Hilfskräfte im Einsatz
Aus Bremen ist ein Mitglied des ASB Bremen am Dienstagabend in der Türkei angekommen und verschafft sich am heutigen Mittwoch einen Überblick über die Lage während der Reise nach Hatay. Cemsid Kiy ist Arzt und seit 2013 Mitglied beim FAST (Medizinisches Notfallteam der ASB-Auslandshilfe). Er war bereits mehrfach in Katastrophengebieten im Einsatz.
Die internationale Katastrophenschutzorganisation @fire aus dem Landkreis Osnabrück ist bereits am Montagabend mit 17 Personen und zwei Rettungshunden in die Krisenregion aufgebrochen. Darunter sind auch Lars Prößler aus Lemwerder und sein Rettungshund. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Bremen stellt fünf Sattelzüge zur Verfügung, die Hilfsgüter transportieren sollen. Vom DRK Bremerhaven werden ein bis zwei Einsatzkräfte ins Krisengebiet reisen, die Abfahrt soll in den nächsten Tagen stattfinden.