Zwei der drei Männer, die am 1. Januar 2017 den 15-jährigen Syrer Odai K. in Lüssum totgeschlagen haben sollen, sollen für 12 Jahre sowie 12 Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. Das hat am Montag die Staatsanwaltschaft vor dem Bremer Landgericht für den ihrer Ansicht nach gemeinschaftlich begangenen Totschlag gefordert. Für den dritten Angeklagten, der erst 16 Jahre alt ist, hält die Anklage eine Jugendstrafe von sechs Jahren für gerechtfertigt. Die Vertreter der Familie des Opfers, die als Nebenkläger auftreten, forderten ebenfalls die Verurteilung wegen gemeinschaftlichen Totschlages. Sie beantragten allerdings keine konkreten Strafen. Mit dem Beginn der Plädoyers steht der Prozess, der Anfang Juli 2017 begonnen hatte, nun kurz vor dem Abschluss. Eigentlich sollte das Urteil bereits Ende Januar gesprochen werden, dann mussten aber noch weitere Zeugen gehört werden.
Den drei Männern wird vorgeworfen, den Jugendlichen in der Neujahrsnacht nach einem Streit verfolgt und in einem ehemals türkischen Lokal gestellt zu haben. Sie sollen ihr Opfer gemeinschaftlich so massiv getreten und mit den Fäusten derart geschlagen haben, dass es wenige Tage später im Krankenhaus an den Folgen verstarb.
Die Plädoyers der Verteidigung sollte am Mittwoch, 20. März, ab 9 Uhr stattfinden, musste jedoch verschoben werden, weil eine Schöffin erkrankt ist. Wann die Kammer das Urteil verkündet, steht noch nicht fest.
++ Der Artikel wurde am 20. März um 9 Uhr aktualisiert. ++