Ein Gesprächsangebot – so etwas ist in Zeiten hitziger Netzdebatten und einschlägiger Nachrichten über mächtige Politiker rar geworden. Umso wichtiger ist es, dass die Moscheen in ganz Deutschland am Mittwoch ihre Türen geöffnet haben, um einen Blick hinter die Kulissen und vor allem Diskussionen zuzulassen. Gerade in Zeiten, wo sich so mancher Teil der nicht-muslimischen Bevölkerung mit dem Islam schwertut, ist das richtig.
Ein Gesprächsangebot anzunehmen, müsste ein Leichtes sein. Deshalb ist es erstaunlich, dass zumindest in Bremen nur wenige Menschen das Gespräch mit Muslimen gesucht haben. Wie viele Fragen es zum Islam, zur muslimischen Lebensweise und auch zum Thema Integration gibt, lässt sich schließlich in gängigen Online-Portalen und vielen Fernsehdebatte ablesen. Sicher, sich mit den eigenen Vorurteilen zu beschäftigen, fällt niemandem leicht. Sicher, unangenehme Fragen zu stellen, kostet Überwindung. Sicher, mit einem Tag der offenen Tür sind längst nicht alle Gesellschaftsprobleme überwunden. Doch wer keine Fragen stellt, ist bei der Diskussion über die Antworten außen vor.