Die Hälfte der deutschen Krankenhäuser kämpft ums Überleben. Etliche Häuser wurden bereits dichtgemacht oder von kommunalen Trägern an privatwirtschaftliche Klinikkonzerne verkauft. Das ist das wirtschaftliche Umfeld, in dem sich auch die vier Geno-Häuser mit ihren rund 7700 Beschäftigten befinden.
In Bremen hat man immer gern ausgeblendet, wie gefährdet dieses Gebilde ist. Statt einer Operation an Haupt und Gliedern, die langfristige Genesung verspricht, verabreichte die Politik dem Klinikverbund alle paar Jahre eine Finanzspritze. An den grundlegenden Strukturen änderte sich nur wenig. Langfristig geht es so nicht weiter.
Die Geno kann sich dem branchenweiten Trend zu einer klareren medizinischen Profilierung einzelner Klinikstandorte nicht verschließen – zumal die Wege für die Patienten innerhalb Bremens nur unwesentlich länger würden. Allerdings: Die Kirchturmpolitiker in den Stadtteilen sind gegen solche Fakten resistent. Sie werden gegen die angebliche Demontage der quartiersnahen Gesundheitsversorgung zu Felde ziehen. Doch davon sollte sich der Senat nicht beeindrucken lassen. Bei der Zukunftssicherung der Kliniken kann er Führung beweisen.
juergen.theiner@weser-kurier.de
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