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Millionen-Defizit der Geno Gesundheitsressort hat Zweifel an Zielen für Klinikverbund

Das Ringen um die Zukunft des Klinikverbundes Gesundheit Nord (Geno) geht weiter: Das Bremer Gesundheitsressort hält die Ziele der Geno-Geschäftsführung für "sehr ambitioniert".
02.04.2018, 18:00 Uhr
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Gesundheitsressort hat Zweifel an Zielen für Klinikverbund
Von Pascal Faltermann

Die wirtschaftliche Schieflage der Krankenhausgesellschaft Gesundheit Nord (Geno) beschäftigt weiterhin die Politik. Mitte Februar kam heraus, dass der städtische Klinikverbund im vergangenen Jahr ein Minus von 18 Millionen Euro verzeichnete und damit neue Schulden aufgehäuft hat. Nach dem Entsetzen in der Politik folgten Diskussionen über die von der rot-grünen Regierungskoalition beschlossene Finanzspritze in Höhe von 185 Millionen Euro. Nun beginnt das Ringen um die Zukunft des Klinikverbundes. Ein Maßnahmenbündel mit der Bezeichnung „Zukunftskonzept 2025“ soll im April vom Aufsichtsrat der Geno beschlossen werden. Doch an den geplanten Schritten für ein moderates Wachstum, um aus den roten Zahlen zu kommen, gibt es Zweifel. "Das Fachressort hält diese Ziele für sehr ambitioniert", steht in einer Vorlage des Gesundheitsressorts für eine Sitzung des Controllingausschusses, die dem WESER-KURIER vorliegt. Mit anderen Worten: Die Ressortvertreter glauben nicht wirklich daran, dass dies zu schaffen ist.

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Die CDU-Fraktion hatte um den Bericht zur Gesundheit Nord gebeten. Die Christdemokraten forderten unter anderem eine Prognose für das Wirtschaftsjahr 2018. Wie dem Schreiben des Ressorts zu entnehmen ist, geht die Geno-Geschäftsführung davon aus, durch erlössichernde Maßnahmen, eine geänderte Personalsteuerung, Strukturmaßnahmen und Kostenreduktion das geplante Ergebnis für 2018 zu erreichen. Dabei handelt es sich um ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in Höhe von rund zwölf Millionen Euro. Durch die Leistungsverschlechterung insbesondere im vierten Quartal 2017 bedürfe es "besonderer Anstrengungen, um die Ziele des Wirtschaftsplans 2018 zu erreichen", steht in dem Bericht. Zudem sei eine strikte Umsetzung durch die Geno-Geschäftsführung notwendig. Die Geno mit ihren Häusern Mitte, Nord, Ost und Links der Weser und einem Jahresumsatz von rund 650 Millionen Euro hat in den vergangenen Jahren stets ein negatives Jahresergebnis vorgelegt.

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Wo die 185 Millionen Euro für die Finanzspritze herkommen, soll erst im weiteren Verfahren konkretisiert werden. Die Freien Kliniken in Bremen hatten die Millionen-Hilfe massiv kritisiert und eine Gleichbehandlung gefordert.

Der Maßnahmenkatalog der Geno wird in der Deputation für Gesundheit und Verbraucherschutz an diesem Mittwoch, 4. April, Thema sein. Nach einem nicht öffentlichen Teil wird die Sitzung im Zimmer 107 der Gesundheitsbehörde, Contrescarpe 72, gegen 15.45 Uhr geöffnet.

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