Ohrenbetäubend laut wie eine Kreissäge sind viele der motorbetriebenen Laubbläser und Laubsauger, die jetzt überall in der Stadt wieder zum Einsatz kommen. Wer damit arbeitet, trägt meistens Gehörschutz, aber „die Bürger sind deutlich genervt von den Dingern“, sagt der umweltpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Ralph Saxe. Außerdem stoßen die Geräte Schadstoffe aus und zerstören intakte Ökosysteme, betont die grüne Bürgerschaftsfraktion, die den Einsatz dieser Laubgebläse einschränken will und dazu ein Positionspapier beschlossen hat.
Darin fordern die Grünen, „den Einsatz von Laubbläsern und Laubsaugern in Eigenbetrieben und bremischen Gesellschaften zu hinterfragen“ und den Umstieg auf akkubetriebene Geräte. Alle, mit denen er bisher gesprochen habe, erklärt Ralph Saxe, etwa Umweltbetrieb Bremen (UBB) oder Bremer Straßenbahn AG (BSAG), sähen durchaus die Probleme mit den Laubsaugern.
Umweltbetrieb setzt auf umweltfreundliche Laubpuster
Die mehr als 5000 Tonnen Laub, die der Umweltbetrieb jährlich aus dem öffentlichen Raum, von Grünflächen und Friedhöfen mit Laubgebläsen wegräume, seien personell nicht anders zu bewältigen, erklärt Sprecherin Kerstin Doty. „Das ist nicht mit der Hand aufzunehmen.“ Um Käfer- und Kleinstlebewesen besser zu schützen, setze der Umweltbetrieb keine Laubsauger, sondern ausschließlich Laubpuster ein. Dabei handele es sich um standardmäßig umweltfreundliche, schallreduzierte Vier-Taktgeräte und Vier-Mix-Motor-Geräte, die mit synthetischen, abgasarmen Kraftstoffen betrieben würden und ohne gesundheitsbelastendes Benzol liefen. Diese etwa 180 Geräte zählten schon zu den leisesten Geräten auf dem Markt, seien aber immer noch sehr lärmträchtig, so Kerstin Doty. „Wir testen bereits Akku-Geräte, die allerdings wegen ihrer geringeren Leistung nur begrenzt einsetzbar sind.“
Das sei auch für die BSAG ein Grund, bisher auf motorbetriebene Laubbläser zu setzen, beispielsweise wenn an Haltestellen Laub wegen Rutschgefahr entfernt werden müsse, wie BSAG-Sprecher Andreas Holling erklärt. Akkubetriebene Geräte seien nicht so funktional und zudem teurer. Die motorbetriebenen Laubbläser hätten bei der BSAG eine Einsatzzeit von etwa drei Jahren, „wir schauen, was der Markt an besseren Versionen hergibt“, erklärt Holling. Und: „Wir müssen schauen, was wirtschaftlich ist.“
Die Grünen fordern neben der Einschränkung des Einsatzes, den Gehör- und Atemschutz verpflichtend zu machen, die Nutzer von Laubgebläsen auf die Gefahren beim Gebrauch hinzuweisen, mit den in Bremen arbeitenden Gehwegreinigungen Gespräche zu führen und dass Bremen sich auf Bundesebene für bislang nicht vorhandene gesetzliche Lärmgrenzwerte einsetzt.