Die Polizei ist bei einer Kontrolle in der Bürgermeister-Smidt-Straße 31 auf zwei illegal arbeitende Prostituierte gestoßen. Genau in dem Gebäude, für das es seitens der in Bremen zuletzt stark umstrittenen "Joy Company" Pläne für ein Bordell gibt. Dem Vernehmen nach soll eben diese Gesellschaft als Vermieterin der beiden Frauen fungiert haben.
Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung hat es in der vergangenen Woche eine Kontrolle durch die Kriminalpolizei in dem Gebäude gegeben, bestätigte die Sprecherin der Innenbehörde, Rose Gerdts-Schiffler, am Montag auf Anfrage des WESER-KURIER. Beteiligt daran seien auch Mitarbeiter des Ordnungsamtes sowie der Wirtschaftsbehörde gewesen. Im dritten Stock des Hauses sei man auf zwei Prostituierte aus Rumänien gestoßen, die sich zu diesem Zeitpunkt erst seit einer Woche in Deutschland und seit vier Tagen in Bremen aufhielten.
Verstoß gegen Corona-Verordnung
Dem Vernehmen nach haben die beiden Frauen die Joy Company als Vermieter ihrer Wohnung angegeben. Mit der liegt die Stadt Bremen schon seit Monaten im Rechtsstreit. Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) hält das Unternehmen für nicht geeignet, ein Bordell zu betreiben. Für ihn steht fest, dass hinter der Firma die in Bremen verbotene Rockergruppe "Hells Angels" steht. Ende Oktober wurde deshalb die Betriebserlaubnis der Joy Company für das Bordell in der Duckwitzstraße 69 widerrufen.
Welche Auswirkungen dieser Vorfall für die beantragte aber noch nicht bewilligte Erlaubnis der Joy Company zum Betreiben eines Prostitutionsbetriebes in der Bürgermeister-Smidt-Straße 31 haben wird, ist derzeit noch offen. Sollte die Firma tatsächlich Vermieterin der Wohnung der beiden Rumäninnen sein, erwartet sie ein Bußgeld.
Das werden auf jeden Fall auch die beiden Frauen zahlen müssen, denn sie haben laut Innenbehörde bei ihrer Einreise nach Deutschland gegen die Quarantäneverordnung verstoßen. Rumänien gilt als Hochrisikogebiet für Corona. Auch gegen die beiden Frauen läuft deshalb ein Ordnungswidrigkeits-Verfahren.