Unter die Habenhauser Landstraße kommt schon bald ein Regenwasserkanal für die Gartenstadt Werdersee. Wegen der dazu notwendigen Tiefbauarbeiten sind zwischen Fellendsweg und dem Neubaugebiet stärkere Verkehrsbehinderungen zu erwarten. Die Buslinie 51 fährt während der Bauzeit eine andere Strecke als gewohnt.
Für etliche Autofahrer bedeuten die Arbeiten eine erneute Geduldsprobe auf der Habenhauser Landstraße. Denn erst vor Kurzem wurde eine Baustellenampel wieder abgebaut, die während des Baus für eine Zufahrt zum künftigen Wohngebiet den Verkehr auf der verbliebenen Fahrspur gesteuert hat.
Eine ähnliche Situation steht nun erneut bevor – jedoch für einen wesentlich längeren Zeitraum. Von Montag, 24. September bis Ende März soll die Habenhauser Landstraße zwischen Fellendsweg in Habenhausen und der Huckelrieder Julius-Bamberger-Straße auf eine Spur eingeengt und mittels Baustellenampel geregelt werden. So steht es in der verkehrsrechtlichen Anordnung aus dem Amt für Straßen und Verkehr (ASV), das den Bauherren von der Planungsgesellschaft Gartenstadt Werdersee (PGW) kürzlich die Genehmigung erteilt hat. Fellendsweg und Julius-Bamberger-Straße würden infolgedessen zu Sackgassen, teilt das ASV auf Nachfrage mit.
Im zuständigen Planungsbüro M+O, das im Auftrag der PGW das Projekt Gartenstadt Werdersee plant, koordiniert und überwacht, ist Näheres zu erfahren: „Wir werden – um die Bäume zu schonen – nur eine einspurige Baustraße auf dem Fuß- und Radweg gegenüber des Baugebietes errichten und darüber den Verkehr leiten“, erklärt Frank Bittcher von M+O. Fußgänger und Radfahrer würden während der Bauzeit auf die gegenüberliegende Seite an den Rand des Neubaugebietes umgeleitet.
Bus-Umleitung noch unklar
Ist die provisorische Straße fertig, werden die Kanalrohre vom Fellendsweg bis zur heute noch nicht existierenden zweiten Zufahrt des Baugebietes verlegt. „Wir versuchen, den Bau dieser Zufahrt mit dem Kanalbau zu verbinden, um zusätzliche Verkehrsbehinderungen zu vermeiden“, kündigt Uwe Schierloh an. Der PGW-Geschäftsführer setzt außerdem darauf, dass der Kanal auch schon vor dem Frühjahr 2019 fertig wird, „aber es gibt wettertechnisch viele Unwägbarkeiten, da kann es immer zu Verzögerungen kommen.“
Für einige Menschen, die den Bus nutzen, dürften die Bauarbeiten eine gravierende Umstellung ihrer Gewohnheiten bedeuten: Denn während der Fellendsweg zur Habenhauser Landstraße hin gesperrt ist, kann auch die Buslinie 51 nicht mehr ihre übliche Strecke durch das Dichterviertel fahren. Wie genau der Umleitungsplan für die Buslinie aussieht, steht bei der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) noch nicht fest. Die wahrscheinlichste Lösung ist jedoch, dass der Bus aus Huckelriede kommend die Habenhauser Landstraße geradeaus weiterfährt. Ob eine Teilerschließung des Holzdamms noch über andere Fahrtrouten infrage kommt, ist noch unklar. „Wir gehen davon aus, dass der Bus noch bis zum 8. Oktober wie gewohnt fahren kann“, sagt BSAG-Sprecher Christian Meyer.
„Uns ist bewusst, dass der Kanalbau unangenehme Folgen für den Verkehr hat, aber wir haben uns für die Lösung mit den geringsten Belastungen entschieden“, versichert Schierloh. Eine Vollsperrung der Habenhauser Landstraße wäre die kostengünstigste Lösung gewesen. Doch davon hätte die PGW Abstand genommen, „weil sonst zu viele Schleichverkehre durch den Stadtteil entstanden wären“, so Schierloh.
Und er weist darauf hin, dass letztlich der Wunsch, die Baumallee an der Habenhauser Landstraße so weit wie möglich zu erhalten, zu den kommenden Baumaßnahmen unter der Straße und den damit verbundenen Verkehrsbehinderungen führe. „Im Plan stand zunächst, dass der Kanal am Rand des Baugebietes entlang gelegt werden soll, doch das hätte die Fällung einer Vielzahl der schönen Bäume bedeutet, das wollten wir vermeiden.“