Bremen führt mittlerweile seit zehn Monaten den Titel "City of Literature", und ein Grund dafür sind die diversen Literaturfestivals, die die Stadt schmücken. Auch das Krimifestival "Prime Time – Crime Time" gehört dazu, das mittlerweile federführend von Perdita Krämer organisiert wird. Krämer ist, wie ihre Vorgänger, die Bremer Krimiautoren Jürgen Alberts und Alexa Stein, vom Fach: Sie leitet zusammen mit Ralf Knapp das Bremer Kriminaltheater, beheimatet in der ehemaligen Union-Brauerei in Walle.
Künftig heißt das Festival etwas anders: "Bremer Krimifest Crime Time" – was nicht wirklich eleganter ist als der bisherige Titel. Für den Sprachgebrauch dürfte sich das daher auf ein schlichtes "Crime Time" reduzieren. Dieses Jahr findet die 26. Ausgabe vom 18. bis zum 29. September statt, zum großen Teil im Kriminaltheater und im Bremer Westen. Außerdem wird es, wie Krämer es nennt, "Vorspiele und Nachspiele" geben. Das Programm mit 20 Veranstaltungen ist so gut wie fertig; bei seiner Zusammenstellung haben Axel Stiehler von der Logbuchhandlung, die Krimiautorin Meike Dannenberg, die ehemalige Radio-Bremen-Redakteurin Jutta Günther und Ralf Knapp geholfen.
Start an diesem Wochenende
Auch die finanzielle Unterstützung durch die Stadt hat sich dank der "City of Literature" erhöht. Dieses Jahr betrage sie 8.100 Euro statt wie bisher 2.800 Euro, so Krämer. Die "Crime Time" startet bereits an diesem Wochenende: Am Sonnabend, 10. August, lädt das Bremer Kriminaltheater um 19.30 Uhr zu "Strandkorb, Mord und Sonnenbrand", einer Buchpremiere mit "Krimis von der Küste". Und noch einen weiteren Termin gibt es dort im August: In der Reihe "Mordsfrühstück" lesen Schauspielerinnen und Schauspieler am Sonntag, 25. August, um 11 Uhr aus Rudi Ruschels "Ruhet in Friedberg".
Die eigentliche Festivalzeit im September wird am Donnerstag, 19. September, eröffnet. Im Bremer Kriminaltheater beantwortet der Autor Andreas Schnurbusch die Frage: "Wie töte ich meine Schwiegermutter?". Weiter gehts am Freitag, 20. September, 19 Uhr, in der Waller Logbuchhandlung mit einer Lesung von Bente Storm aus ihrem Roman "Die Tote am Kai". Am Sonntag, 22. September, wird um 11 Uhr im Kriminaltheater mit einer Lesung der diesjährigen Radio-Bremen-Krimipreisträgerin gehuldigt: Val McDermid. Die 69-Jährige Schottin wird laut Perdita Krämer nicht nach Bremen reisen können, um den Preis entgegen zu nehmen.
Ihrem Anspruch, auch ungewöhnliche Orte durch Lesungen erfahrbar zu machen, wird Krämer gerecht durch zwei Veranstaltungen in Bestattungsinstituten. Am 22. September um 18 Uhr ist Linus Geschke mit "Wenn sie lügt" zu Gast im Institut Vialdi an der Westerstraße. In der Festival-Nachspielzeit am 10. Oktober ist das Duo Voosen/Danielsson im Aufbereitungsraum der Bremer Bestattung- und Service GmbH an der Lüdekingstraße in Walle zu erleben. Auch das Alte Pumpwerk (28. September: Sven Stricker mit "Sörensen macht Urlaub") und das Bremerhavener Capitol (26. September, Tatjana Kruse) sind dabei sowie traditionell Bremer Buchhandlungen.
Zudem stehen drei Bremer Buchpremieren auf dem Programm des Festivals. Liliane Skalecki stellt "Die Richterin und der Todesbote" am 25. September im Institut français vor, Karina Skwirblies hat am 1. Oktober "Mord im Schnoor" im Gepäck (Krimibibiothek) und bei Meike Dannenberg geht es am 3. Oktober um "Die Ärztin – gefährliche Nachtschicht" im Bremer Kriminaltheater.