Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen unter ihrem Chefdirigenten Paavo Järvi wird in diesem Jahr mit einem Opus Klassik in der Kategorie Orchester des Jahres ausgezeichnet. Dies teilte der Verein zur Förderung der klassischen Musik am Montag mit. Die Jury ehrt damit besonders die Einspielung der Londoner Sinfonien Nr. 101 ("Die Uhr") und 103 ("Mit dem Paukenwirbel") von Joseph Haydn, mit der die Kammerphilharmonie ihr "Haydn-Projekt" auf CD gestartet hat. Über die viel gelobte Aufnahme hieß es im WESER-KURIER, Järvi dirigiere historisch informiert, aber undogmatisch: ",Wunderbare Sorgfalt und Feinheit' bescheinigte einst Richard Wagner Haydns späten Sinfonien. Dieses Urteil passt auch auf Järvis Interpretation."
Das Orchester befindet sich mit der Ehrung in guter Gesellschaft. So wurde Starpianist Lang Lang für sein Album "Saint-Saëns" mit französischer Musik inklusive des "Karnevals der Tiere" ausgezeichnet. Der 42-Jährige überzeugte neben der Violinistin Isabelle Faust und dem Cellisten Gautier Capuçon in der Kategorie Instrumentalist des Jahres.
Ferner wählten die Juroren die österreichische Sopranistin Anna Prohaska zur Sängerin des Jahres für ihre CD "Maria Mater Meretrix", die Kompositionen rund um die Gottesmutter Maria versammelt. Zum Sänger des Jahres wurde Bariton Konstantin Krimmel für seine Einspielung von Franz Schuberts Liederzyklus "Die schöne Müllerin" gekürt. Der Finne Klaus Mäkelä – 28-jähriger Chef der Osloer Philharmoniker und des Orchestre des Paris, der ab 2027 auch das Chicago Symphony Orchestra leiten soll – konnte sich in der Kategorie Dirigent des Jahres durchsetzen. Entscheidend für das Votum war seine Aufnahme von Igor Strawinskys Balletten "Das Frühlingsopfer" und "Der Feuervogel".
Thielemanns Bruckner-Sinfonien
Unter den weiteren Preisträgern finden sich die Geigerin Hilary Hahn, ihre junge Kollegin María Dueñas, Cellistin Sol Gabetta, Pianist Bertrand Chamayou, Tenor Michael Spyres und Mandolinist Avi Avatal. Die Gesamtaufnahme aller elf Sinfonien Anton Bruckners mit den Wiener Philharmonikern unter Christian Thielemann erhielt die Auszeichnung Sinfonische Einspielung des Jahres.
Der Verein zur Förderung der Klassischen Musik vergibt den Opus Klassik seit 2018 in 27 Kategorien. Musikkonzerne, Platten-Labels und Konzertveranstalter hatten ihn als Nachfolger des Echo-Klassik geschaffen. Anders als beim Echo-Klassik, der sich nach Verkaufszahlen richtete, entscheiden beim Opus Klassik Fachjurys. Verliehen wird der Opus Klassik 2024 am 13. Oktober im Konzerthaus Berlin.
