Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Festival am Osterdeich Videoüberwachung und Awareness: So soll die Breminale sicher bleiben

Einmal mehr haben die Veranstalter der Breminale ein umfassendes Sicherheitskonzept entwickelt. Dabei gibt es auch Veränderungen gegenüber den Festivals.
09.07.2025, 05:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Teresa Benke
Inhaltsverzeichnis

Der Osterdeich wird wieder zum Festivalgelände. Am Mittwochnachmittag startet das Programm der Breminale 2025 mit zahlreichen Bands, mit DJ-Musik, mit einem umfangreichen Kinderprogramm, mit mutmaßlich wieder mehr als 150.000 Besucherinnen und Besuchern. Was sie erwarten können? Der WESER-KURIER beantwortet die wichtigsten Fragen.

Was ist neu, was ist bekannt?

Trotz andauernden Problemen bei der Finanzierung: Der Besuch des Festivals ist auch in diesem Jahr für Gäste kostenlos. Auch bei der Verpflegung habe es keine Preissprünge gegeben, berichtete Jonte von Döllen, der künstlerische Leiter des Festivals. Das gezapfte Bier im 0,3-Liter-Becher gibt es demnach wie im Vorjahr für vier Euro. Ebenso geblieben sind das Riesenrad, das sich 2024 erstmals am Osterdeich drehte, und der Großteil der etablierten Bühnen.

Neu hingegen ist die Waldinselbühne, ein etwas kleinerer Ersatz für die Flut-Bühne, die bereits im vergangenen Jahr aus Kostengründen weggefallen war. Einen Bereich namens Flut gibt es dennoch – wie schon im vergangenen Jahr im Lichtluftbad auf der anderen Seite der Weser. Auch die „Dauerwelle“ wird wieder am Anleger Tiefer 2 anlegen, das Schiff, das von der Hochschule für Künste mit verschiedenen Konzerten bespielt wird.

Wie ist das Sicherheitspersonal aufgestellt?

Das Festival wird laut den Veranstaltern Tag und Nacht von der Polizei, der Feuerwehr und Sanitätern betreut. Die Polizei wird dabei wie in den Jahren zuvor mit einer mobilen Wache vor Ort sein. Zusätzlich dazu sind Mitarbeiter des Ordnungsamtes und eigenes Sicherheitspersonal der Organisatoren im Einsatz. „Auf dem Platz laufen durchgehend Securities herum. Zusätzlich dazu gibt es an den Bühnen Securities“, erklärt Geschäftsführerin Esther Siwinski. Auch die sogenannten „Awareness-Teams“ der Sicherheitsfirma L‘Unità Security sind bei der Veranstaltung wieder zugegen.

Wofür sind die Awareness-Teams zuständig?

„Die Awareness-Crew ist gezielt dafür da, sich um Besucher zu kümmern oder für sie ansprechbar zu sein, die sich aus irgendeinem Grund nicht wohlfühlen“, sagt Siwinski. Wer sich beispielsweise bedroht, belästigt oder in anderer Form diskriminiert fühlt, kann sich an die Teams wenden, die an ihren lila Westen zu erkennen sind. „Die Crew arbeitet auf einer subtileren und oftmals einfühlsameren Ebene, als es dem Not- oder Sicherheitsdienst manchmal möglich ist, und kann individuellere Hilfeangebote machen“, heißt es dazu auf der Website der Breminale. Besucher finden auf Höhe der Hausnummer 18 den „Awareness-Point“, wo sie nach Hilfe fragen oder sich ausruhen können.

Wer sich unwohl fühlt, könne sich aber auch jederzeit an an das Bar- und Gastro-Personal oder andere Breminale-Mitarbeiter wenden.

Was tun, wenn der Verdacht auf den Einsatz von K.o.-Tropfen besteht?

Im Rahmen von Großveranstaltungen wie der Breminale kommt es immer wieder zu Übergriffen, oft auch in Form von sexueller Gewalt und Belästigung. In den vergangenen Jahren gab es laut den Veranstaltern auch einige Verdachtsfälle auf den Einsatz von sogenannten K.o.-Tropfen, also meist wie Betäubungsmittel wirkende Drogen. „Ganz vermeiden lassen sich solche Vorfälle leider nicht“, erklärt Siwinski. „Was wir im Vorfeld aber tun können, ist, Besucher dafür zu sensibilisieren.“

Die Organisatoren raten, sich möglichst schnell Hilfe oder den Kontakt zu einer nahestehenden Person zu suchen, falls plötzlich Schwindel oder anderes Unwohlsein auftritt. „Getränke, die in Bechern ausgeschenkt werden, sollten nicht offen stehen gelassen werden. Nach Möglichkeit sollte man nicht alleine unterwegs sein“, betont Siwinski. Außerdem könnten sich Besucher auch in diesen Fällen an die Awareness-Crew wenden.

Lesen Sie auch

Wird die Breminale videoüberwacht?

Im vergangenen Jahr wurden erstmalig Teile des Festivals von der Polizei videoüberwacht. Auch dieses Mal wird es eine Überwachung in Form eines mobilen Videoanhängers geben. „Dieser wird im Bereich der mobilen Wache aufgestellt. Der von der Videoüberwachung erfasste Bereich wird mit einer entsprechenden Beschilderung öffentlich und sichtbar ausgewiesen“, teilt Pressesprecher Bastian Demann mit.

Wurde das Sicherheitskonzept an anderen Stellen verschärft?

Maßnahmen wie Taschenkontrollen, die zu dem verschärften Sicherheitskonzept des Freimarktes gehörten, wird es bei der Breminale nicht geben. „Dadurch, dass das Festival nicht eingezäunt ist, können wir solche Kontrollen nicht gewährleisten“, erklärt Siwinski. Dafür sei aber beim Zufahrtsschutz nachgerüstet worden. Demnach werden auf dem Gelände verteilt sogenannte IBCs stehen – große Wassercontainer, die die Zufahrt mit Pkw erschweren sollen. Die Zufahrt für Sanitäter und andere Einsatzkräfte würde dadurch aber nicht erschwert.

Was passiert bei Unwetter?

Sollte es in der Zeit des Festivals zu Unwetterwarnungen kommen, werden diese laut den Veranstaltern über die Bühnen und das Sicherheitspersonal kommuniziert. Je nach Wetterlage würden Zelte oder Bereiche geräumt und das Programm unterbrochen. Dies gilt auch im Falle von Hochwasser. Die Gefahr dafür fällt allerdings nach Aussage der Veranstalter in der Programmzeit eher gering aus.

Wie soll das Wetter werden?

Zumindest wechselhaft. Während es laut Deutschem Wetterdienst am Mittwochnachmittag und am Freitag weitgehend trocken bleiben soll, könnte es am Donnerstag und am Wochenende zeitweise regnerisch werden – und damit gewohnt matschig am Osterdeich. Die Höchsttemperaturen sollen bei 21 bis 23 Grad liegen.

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)