Der Text, mit dem die temporäre Hafenbar Golden City ihren neuen Standort auf dem Lankenauer Höft bewirbt, weckt Lust auf einen Wechsel ans andere Weserufer: "Ein magischer Ausflugsort wartet darauf, auf die Landkarte der Bremer zurückgebracht zu werden." Dort nämlich "trafen sich einst Arbeiter und Hautevolee, um von der Aussichtsterrasse die Stapelläufe der AG Weser mitzuerleben". Von der Landzunge, so heißt es weiter, "fuhren die Malocher von Werft und Hafen mit der Fähre zur Arbeit; Gröpelinger und Waller kamen herüber, um das Strandleben zu genießen."
Klingt nach einem idyllischen Ankerplatz, den sich das Team um Ramona (Frauke Wilhelm) und Ramon (Nomena Struß) zur Zwischennutzung für wenigstens eine Saison auserkoren hat. Weil der Anker- aber auch ein Arbeitsplatz ist, legten die Veranstaltungskneipenbetreiber am Dienstag an der neuen Heimstatt ihre Pläne für diese Spielzeit vor. Änderung: Nur an Wochenenden gehen die Macher im Zeitraum vom 22. April bis 3. Oktober mit Geschichten vom Pusdorfer Strand und Shantys aus aller Welt auf kulturelle Sendung. Das Programm steht unter www.goldencity-bremen.de im Netz.
Weil eine neue Bleibe – und sei sie nur vorübergehend – durch heimelige Verschönerungsarbeiten nur gewinnen kann, wird der mit Seemannsgarn, Tauchaktion und Räucherfisch gesättigten Eröffnungsshow am Sonnabend, 28. April (um 18 Uhr) eine florale Mitmachaktion namens Gartentag vorgeschaltet: Am Sonntag, 22. April (11 Uhr), wenn die Fähre Pusdorp im Rahmen ihres neuen, kulturaffinen Zeitplans erstmals Kurs auf das Golden City nimmt, sollten die Passagiere Pflanzen mitbringen, auf dass das Areal blühen und das Auge sich gedeihlich daran erfreuen möge.
Lokalrunde im Golden City
Prosperierend ist die Nachfrage der Fans seit jeher, was die sogenannte Lokalrunde im Golden City anbelangt, die mit Döntjes und mehrheitlich maritimen Liedgut bestritten wird. Gleich sechsmal laden Ramona, Ramon, der unverwüstliche Egon Rammé sowie weitere Musiker zum gemeinsamen Singen. Starttermin dieses beliebten Standards ist Sonnabend, 5. Mai um 19 Uhr. Im Sonntagsausschank an fünf kaffeetafelträchtigen Sonntagen um 15 Uhr sind – angefangen am 29. April – kleinere Darbietungen mit Spielchen, Melodien und Kuchen.
Zu Extra-Shows, die nicht von der launigen Stammbesetzung absolviert werden, zählen mehrere Konzerte, darunter ein Auftritt der als "Queen of Diskurs-Pop" reklamierten Bernadette La Hengst, die am 4. Mai um 19 Uhr mit Elektrobeats und gewitzten Texten auf dem Lankenauer Höft gastiert. Eine Woche darauf ist zur nämlichen Stunde unter dem Leitwort "In Sibirien we trust" das russische Duo Misha Kapa, das bereits in der vergangenen Spielzeit das Party-Potenzial eines Akkordeons vor Ohren führte. Am 25. Mai singt Blaumeiers Chor Don Bleu; sinnigerweise "Lieder mit Aussicht".