Schon wer für den deutschen Theaterpreis "Der Faust" in Betracht gezogen wird, gilt als ausgezeichnet. Von daher kann Shirin Eissa sich jetzt schon freuen: Die Jury hat die Schauspielerin für ihre Gestaltung der Rolle der Waltraut in "Solange wir leben" am Theater Bremen in der Kategorie "Darstellerin Schauspiel" nominiert. Dabei wird Eissa immerhin in einem Atemzug mit zwei bundesweit bekannten Kollegen wie Milan Peschel (Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin/"Der Schnittchenkauf") und Thomas Schmauser (Münchner Kammerspiele/"Mephisto") genannt.
In Alize Zandwijks Inszenierung des gleichnamigen Romans von David Safier über die wechselhafte Lebensgeschichte seiner Eltern spielt Eissa Waltraut, die Mutter David Safiers. Die Begründung der Jury: "Wie Shirin Eissa Waltraut spielt, macht sie zum emotionalen Kraftzentrum von Alize Zandwijks Inszenierung". Sie spiele "unsentimental und modern" und lasse "ihre Waltraut vor Lebenslust und Nonkonformismus strahlen". Der WESER-KURIER schrieb über den Premierenabend Anfang März: "'Solange wir leben' ist in seiner schonungslosen Beschreibung von all den Glücks- und Unglücksfällen, die ein Leben bieten kann, eine emotionale Zumutung und daher ein großer Theater-Glücksfall."
Auch Stefan Bläske, leitender Dramaturg am Schauspiel, freut sich für Shirin Eissa, die nach fünf Jahren am Theater Bremen in der kommenden Spielzeit ans Schauspiel Hannover wechselt. Ob nun als Ronja Räubertochter, als Antigone, in "Das achte Leben" oder aktuell in "Britney’s Fears" – sie habe das Publikum beglückt und sei zudem eine "wunderbare Kollegin".
Der Deutsche Theaterpreis "Der Faust" wird vom Deutschen Bühnenverein und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste in Kooperation mit der Kulturstiftung der Länder vergeben. Veranstaltungspartner ist jedes Jahr ein anderes Mitgliedstheater des Bühnenvereins – dieses Jahr ist es das Theaterhaus Stuttgart. Mehr als 60 Künstlerinnen und Künstler sind 2025 in zwölf Kategorien nominiert, die Preise werden bei der Gala am 15. November vergeben.