Privat fällt sie regelmäßig: die Frage „Was guckst du gerade so?“. Jetzt stellen auch wir sie. In unserer Serie wollen wir von Bremerinnen und Bremern wissen, welche Filme oder Serien, Bücher oder Magazine, Podcasts oder Alben sie empfehlen können.
Herr Dinh, was gucken Sie gerade?
Vu Dinh: Gerade läuft bei mir und meiner Freundin die Serie „Lucifer“ auf Amazon Prime. Die ist sehr unterhaltsam. Die Hauptperson ist der leibhaftige Teufel, der Urlaub von der Hölle braucht. Und es geht um Mordfälle und Lucifers Handlungen auf der Erde. Das ist irgendwie cool. Jede Folge ist in sich abgeschlossen, da kann man locker-flockig ein paar Folgen am Stück gucken.
Gucken Sie generell lieber Filme oder lieber Serien?
Lieber Filme. Es dauert lange bis mich jemand überredet, eine Serie anzufangen. Filme guckt man einmal, dann ist man damit durch. Bei einer Serie dauert das länger, man verpflichtet sich, länger dran zu bleiben.
Sie sind Fluglotse und Schauspieler. Gucken Sie die Filme, in denen Sie mitgespielt haben?
Ja, aber teilweise aus anderen Augen. Ich gucke die Filme oft aus selbstkritischen Gründen, oft mit der Frage: Hat’s mir gefallen, was ich da gemacht habe?
Wie ist das für Sie, wenn Sie sich selbst auf der Leinwand oder im Fernsehen sehen?
Das ist ähnlich wie bei selbst aufgenommenen Sprachnachrichten, die man sich hinterher noch mal anhört. Beim ersten Mal ist es etwas befremdlich, aber man gewöhnt ich daran. Man sieht auch Spleens, die einem so sonst nicht auffallen. Ich bin da schon kritisch, aber auch stolz.
Gucken Sie lieber ernste oder lieber lustige Filme oder Serien?
Das kommt auf die Stimmung an. Ich gucke beides gern, solange es mich mitreißt – entweder weil es so unterhaltsam ist oder weil es mich emotional berührt. „Lucifer“ ist auf jeden Fall lustig. Bei „Game of Thrones“, was ja eine eher ernstere Serie ist, hat mich meine Freundin länger überreden müssen, das hat mich dann aber trotzdem gepackt.
Wann mussten Sie das letzte Mal vorm Fernseher laut lachen?
Bei „Lucifer“ kann man auf jeden Fall lachen. Und bei der Serie „LOL“, die auch auf Amazon Prime läuft, auch. Das macht sogar noch mehr Spaß, wenn man selbst versucht mitzuspielen und nicht zu lachen.
Fließen bei Ihnen auch mal Tränen?
Ja, auf jeden Fall. Das letzte Mal war das bei „Spiderman – No Way Home“. Da spielt der Nostalgiefaktor eine Rolle, wenn man so lange im Marvel-Universum dabei ist. So kriegen die einen. Wenn eine Figur geht, ist auch ein gemeinsamer Weg zu Ende. Der Film ist ein Wechselbad der Gefühle.
Wenn Ihr Leben verfilmt werden würde, wer sollte die Hauptrolle spielen?
Puh, das müsste ja ein Asiate sein. Daniel Henney passt ganz gut. Der hat in der Serie „Wheel of Time“ mitgespielt und ist auch ein guter Schauspieler.
Welches Buch liegt gerade bei Ihnen auf dem Nachttisch?
Als Letztes lag da „Der Sympathisant“ von Viet Thanh Nguyen. Das habe ich in Vorbereitung auf eine Serie gelesen, weil ich im Casting mit dabei war. Da muss ich ja wissen, worum es geht.
Und welche Songs stehen gerade ganz oben in Ihrer Lieblingsplaylist?
Momentan ist das zum einen „Fire for you“ von Cannons. Das hat so eine coole 80er-Jahre-Stimmung. Deren Album läuft auf Dauerschleife. Und zum anderen „Close to you“ von den Carpenters. Wenn das läuft, wird geträllert.
Welches Lied macht Sie besonders glücklich?
Das ist definitiv „Close to you“, weil ich es mit meiner Freundin verbinde.
Das Gespräch führte Lucas Brüggemann.
