Tausende waren am Wochenende in der City unterwegs, um sich von den "Lichtern der City" und den vielen, fantastischen Fabelwesen des großen Lichtertreibens der Initiative Bremer Karneval verzaubern zu lassen. Genauso wird sich die City Initiative das gewünscht haben: Die Innenstadt war brechend voll. Und Bremen leuchtet noch weiter bis Sonntag, 14. November, bestaunt von vielen Menschen, die sich an der Licht-Inszenierung der farbenfrohen Herbstmomente erfreuen und deswegen eigens in die Innenstadt kommen. Die historischen Gebäude werden mit Einbruch der Dunkelheit bis 22 Uhr, am Wochenende bis 23 Uhr angestrahlt.
Für die zweite Woche der "Lichter der Stadt" verspricht Kurator und Produzent Florian Stelljes noch einige überraschende Bildwechsel und am Wochenende ein leuchtendes Abschluss-Bonbon. Stelljes hatte mit seinem Kreativbüro "eins, flo, drei", dessen Künstlerkollektiv individuelle, audiovisuelle Konzepte erstellt, im Oktober 2021 das Lichtprogramm "Winter Love" für die Vorweihnachtszeit kurzfristig auf die Beine gestellt. Nachdem klar war, dass der Weihnachtsmarkt wegen der Corona-Pandemie nicht würde stattfinden können, hatte ihn Steffen Rothenhan, Projektleiter Veranstaltungen bei der City Initiative Bremen mit der Illuminierung der Innenstadt beauftragt. Nun sind es mehr Künstler, die mehr Gebäude in ganz neuem Licht erstrahlen lassen. Ein ganz besonders spektakulärer Hingucker: Die mit Musik untermalten, simulierten einstürzenden Bauten am St. Petri-Dom. Bremens Hauptkirche erstrahlt in der 3D Mapping Show des mehrfach ausgezeichneten Immersive Art Labels "Resorb" immer wieder in den unterschiedlichsten Lichtstimmungen, mal farbenfroh, dann wieder verfremdet.
Für viel mediterrane Farbstimmungen und gute Laune an Handelskammer, Handwerkskammer, Baumwollbörse, Am Wall und in der Sögestraße sorgt der Berliner Lichtkünstler Daniel Margraf, der sowohl in der digitalen als auch in der klassischen analogen Lichtkunst zu Hause ist. Und schon ist die trübe Novemberstimmung wie weg geblasen. Alle Kreationen Margrafs verzaubern die Flanierenden, in besonders poppigen Farben schillert das Eckhaus an der Sögestraße, auf das der Künstler eine Fülle von Blumen projeziert hat. Die Medienkünstler Stefan Ihmig und John Tettenborn, die übrigens beide an der Hochschule für Künste Bremen ihr Studium "Digitale Medien" absolviert haben, lieben es, Gebäude, Plätze oder Skulpturen in digital-abstrakte Kunstwerke zu verwandeln. Der Künstler Moritz Hoffmann komponiert "seine Arbeiten aus Bild- und Fotofragmenten und malerischen Spuren, in denen sich scheinbar unvereinbare Elemente zu einem Ganzen zusammenfügen", wie Kurator Stelljes erläutert. Parallel sind einige seiner Werke zurzeit im Show Room Parkallee 44 zu sehen. Ob es 2022 eine Neuauflage der künstlerischen Licht-Show geben wird, steht indes noch in den Sternen. Denn dann wird das Aktionsprogramm zur Belebung der City, das vom Wirtschaftsressort finanziert wird, ausgelaufen sein. "Wir würden auch im nächsten Jahr sehr gerne wieder kommen und haben deswegen die Illuminierung einzelner Gebäude wie der Liebfrauenkirche gesponsert", resümiert der Diplom-Ökonom Florian Stelljes. Na dann: Let it shine!