Mercedes-Mitarbeitern, deren Arbeitsplätze wegfallen, wenn wie geplant die Logistik ausgelagert wird, sollen Alternativen angeboten werden. Das bekräftigte Werkleiter Andreas Kellermann am Mittwoch. „Wir brauchen jeden“, sagte Kellermann und verwies auf die hohe Auslastung des Standortes. In 2014 werden nach seinen Angaben in Bremen so viele Fahrzeuge gebaut werden wie nie zuvor. „Und wir rechnen auch in Zukunft mit weiteren Zuwächsen.“ Die Mitarbeiter seien deshalb „massiv gefordert“. Etwa alle 70 Sekunden läuft in Sebaldsbrück ein Auto vom Band – mehr als 300 000 im Jahr.
Kellermann räumte ein, dass die geplanten Veränderungen im Werk und bei den Abläufen offenbar nicht frühzeitig und klar genug kommuniziert worden sind. In den vergangenen Wochen hatte es als Reaktion auf die Umstrukturierungspläne Arbeitsniederlegungen im Bremer Mercedes-Werk gegeben. Er habe Verständnis für den Informationsbedarf der Mitarbeiter, sagte Kellermann. „Veränderungen können auch Angst machen.“ Es bestehe jetzt aber Einigkeit über die Schichtplanung inklusive der Wochenendschichten für das kommende Jahr und es seien Gespräche mit dem Betriebsrat aufgenommen worden über die Perspektiven 2016/2017. Auch wolle man in Kürze die langfristige Planung bis ins Jahr 2025 angehen.
Konzentration auf die Kernkompetenzen
Mercedes wolle sich auf seine Kernkompetenzen konzentrieren. Es gebe intensive Überlegungen zum Fragenkomplex „Was machen wir noch selbst, was geben wir raus?“ „Logistik wollen wir auslagern, weil es auf diesem Gebiet genügend Kompetenz in der Region gibt“, sagte Kellermann. Die Werkleitung sei bereits mit dem Betriebsrat in der Diskussion, welche vergleichbaren Arbeitsplätze den betroffenen rund 140 Mitarbeitern angeboten werden können. Wichtig sei eine Ausrichtung des Standortes Bremen auf die „Technologien der Zukunft“. Bremen ist globales Kompetenzzentrum im Mercedes-Konzern für die C-Klasse.
Im Werk sind aktuell 12 500 Mitarbeiter beschäftigt. Ob aufgestockt wird, ließ Kellermann offen. Er nannte auch keine Details zu einer möglichen Erweiterung der Modellpalette, sondern sagte, es würden sicher weitere Varianten hinzukommen.