Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Reaktionen aus CDU und FDP Anja Stahmann erntet nach Rückzug Respekt aus der Opposition

Nach zwölf Jahren in dieser Rolle ist sie dienstälteste Sozialministerin bundesweit: Anja Stahmann, die sich als Bremer Sozialsenatorin zurückzieht. Aus der Opposition kommen nun vor allem lobende Worte.
29.05.2023, 18:30 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Anja Stahmann erntet nach Rückzug Respekt aus der Opposition
Von Timo Thalmann

Mit Respekt reagieren Sozial- und Sportpolitiker aus der Opposition auf den angekündigten Rückzug von Anja Stahmann (Grüne) vom Amt der Sozialsenatorin. Nach rund zwölf Jahren im Bremer Senat ist sie in dieser Funktion die dienstälteste Ministerin bundesweit. "Sie werden von mir kein kritisches Wort hören", sagt Magnus Buhlert, der Stahmanns Arbeit acht Jahre als sozialpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion begleitet hat, bei der jüngsten Wahl aber nicht mehr antrat. Stahmann sei als Sozialsenatorin den Menschen zugewandt gewesen. "Sie hat natürlich eher den Aspekt der Hilfe in der Armut betont, weniger den ebenso wichtigen Aspekt, die Armut selbst zu beenden, aber das entsprach dem Politikverständnis der linken Koalitionen."

Sigrid Grönert, sozialpolitische Sprecherin der CDU, betont die offene und ehrliche menschliche Art der scheidenden Sozialsenatorin. "Mir sind auch nie Beschwerden aus dem Haus über ihren Führungsstil bekannt geworden." Politisch sei man natürlich auf unterschiedlicher Linie gewesen, auch hätte sie sich klarere Arbeitsstrukturen des Ressorts gewünscht. Viele Probleme wie zuletzt die Funde unbearbeiteter Akten im Sozialzentrum in der Vahr hingen damit zusammen. "Eine neue Hausspitze bedeutet darum auch eine Chance, aber ich könnte im Moment niemand bei den Grünen benennen, der das Amt ausfüllen könnte." Möglicherweise entsteht durch den Rückzug Stahmanns auch die Möglichkeit, dass die SPD das Ressort künftig führt. "Ich bin da sehr gespannt."

Marco Lübke als sportpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion zollt Stahmann "allergrößten Respekt" für die Entscheidung. Da gehe jemand, den zumindest öffentlich niemand zum Gehen gedrängt habe. Als zuständige Senatorin habe sie sich immer sehr angemessen für den Sport eingesetzt, allerdings habe das Thema in der Koalition nie einen hohen Stellenwert besessen.

Eine neue Zuständigkeit, möglicherweise ein neuer Ressortzuschnitt, bei dem der Sport nicht mehr Teil des Sozialen sein, eröffne in dieser Hinsicht vielleicht Möglichkeiten. Stahmann habe sich zudem stets schützend vor Martina Baden gestellt, vielfach kritisierte Chefin der Bremer Bäder. Das könnte ein neuer Senator oder eine neue Senatorin anders bewerten. "Ich sehe das als Chance für einen Neuanfang, gerade bei den Bädern."

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)